Venezuela-Krise: Lage in Flüchtlingslagern spitzt sich zu
Archivmeldung vom 24.08.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttIn Brasilien spitzt sich die Lage in Lagern geflüchteter Venezolaner zu. Im Bundesstaat Roraima im Norden Brasiliens halten sich zurzeit etwa 50.000 Flüchtlinge auf, die aufgrund der politischen Entwicklung und der miserablen Versorgungslage in Venezuela Schutz suchen. Das teilte die Hilfsorganisation Miserior am Freitag mit. Demnach hatte es zuletzt zwischen Einheimischen und Flüchtlingen in Roraima massive Konflikte gegeben, die in gewaltsamen fremdenfeindlichen Angriffen auf Zuwanderer gipfelten.
Anwohner zündeten ein Zeltlager von venezolanischen Flüchtlingen an, daraufhin flohen etwa 1.200 Menschen über die Grenze zurück nach Venezuela. In dem von Armut geprägten Roraima seien die staatlichen Stellen mit der Versorgung der Flüchtlinge völlig überfordert, so die Hilfsorganisation. Oft schlafen die Betroffenen in Zelten oder unter Brücken. Notunterkünfte hätten zum Teil doppelt so viele Bewohner, als eigentlich an Platz vorhanden wäre. Es gibt Berichte über sklavenähnliche Ausbeutung von Männern und über Frauen und Mädchen, die sich prostituieren. Pro Tag sollen derzeit etwa 500 weitere venezolanische Flüchtlinge über die Grenze kommen. Auch Kolumbien ist von der Krise in Venezuela stark betroffen. Nach Medienberichten haben dort bereits etwa 800.000 Flüchtlinge Zuflucht gesucht. In Ecuador wird die Zahl der aus Venezuela Geflohenen auf 550.000 geschätzt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur