ROG: Köhler soll sich in China und Vietnam für Meinungsfreiheit einsetzen
Archivmeldung vom 18.05.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlReporter ohne Grenzen (ROG) hat Bundespräsident Horst Köhler aufgefordert, sich bei seiner Reise nach Vietnam und China vom 21. bis 26. Mai für Medien- und Meinungsfreiheit sowie für die Freilassung inhaftierter Journalisten einzusetzen.
"In Vietnam hat sich die ohnehin schon kritische Lage gerade in
den vergangenen Tagen dramatisch zugespitzt", heißt es in dem offenen
Brief an den Bundespräsidenten. "Elf Journalisten,
Internet-Dissidenten und Menschenrechtsaktivisten wurden allein seit
dem 10. Mai zu Haftstrafen zwischen drei und fünf Jahren verurteilt.
Der Pfarrer und Journalist Nguyen Van Ly erhielt bereits Ende März
acht Jahre Gefängnis."
ROG appelliert an Köhler, das Thema bei seinen Konsultationen in
Vietnam offen anzusprechen und die bedingungslose Freilassung der
Inhaftierten zu fordern. "Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist
ein Menschenrecht und muss auch in Vietnam gelten", so ROG.
In China müsse Köhler sich ebenfalls entsprechend einsetzen. "Die
Vorgabe von Themen und eine strenge Zensur machen eine freie und
kritische Berichterstattung sowohl in den Print- als auch in den
elektronischen Medien in China unmöglich", schreibt ROG. "Wer von der
offiziellen Linie abweicht, muss mit harten Strafen rechen.
Mindestens 32 Journalisten und 50 Internetnutzer sind in China
derzeit hinter Gittern, weil sie ihre Meinung äußerten. Damit ist das
Land das größte Gefängnis für Journalisten und Internetnutzer
weltweit."
Auf der jährlichen Rangliste von Reporter ohne Grenzen zur Lage der Pressefreiheit weltweit ist Vietnam auf Rang 155 und China auf Rang 163 (von 168 untersuchten Ländern).
Quelle: Pressemitteilung Reporter ohne Grenzen e.V.