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Zentralrat der Juden: Siedlungspolitik wird überbewertet

Archivmeldung vom 29.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: politaia.org
Bild: politaia.org

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, hat die Debatte über Israels Siedlungspolitik scharf kritisiert. Er finde, "dass diese Frage maßlos überbewertet und aufgeblasen wird", sagte Graumann der "Welt". Es gebe viele Hindernisse für einen Frieden im Nahen Osten, "und auch die Siedlungsfrage mag ein solches sein, aber doch bei Weitem nicht das einzige und schon gar nicht das Haupthindernis". Für ihn bleibe die "eigentliche Wurzel des Konflikts die hartherzige Weigerung der Palästinenser, auch nur das bloße Lebensrecht von Juden im Nahen Osten anzuerkennen".

Zur Äußerung von SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles, ihre Partei habe gemeinsame Werte mit der palästinensischen Fatah, sagte Graumann: "Ich möchte wirklich einmal wissen: Welche Werte sollte die SPD mit der Fatah gemeinsam haben, die für Hass steht, für Gewalt und übelste Korruption? Wenn die SPD gemeinsame Werte ausgerechnet mit der Fatah ausmacht, verkauft sie selbst sich weit unter Wert." Er betonte zugleich, dass er die SPD "sehr achte", da sie für Freiheit, soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung stehe.

Zum Verhältnis von Deutschland und Israel sagte Graumann, er wünsche sich ein wachsendes Bewusstsein darüber, "dass uns mit Israel eine wirkliche Wertegemeinschaft verbindet, dass Israel mitten in einer Wüste von Despotien eine Oase der Demokratie ist, dass wir mit Israel die Werte von Rechtsstaat, freien Wahlen, freier Presse teilen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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