Explosion in Mosambik - SOS-Kinderdorf schwer getroffen
Archivmeldung vom 23.03.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlIn Maputo, der Hauptstadt von Mosambik, explodierte vergangene Nacht ein Munitionsdepot. Über 70 Menschen starben, hunderte Verletzte wurden geborgen. Durch umher fliegende, große Metallteile wurde im SOS-Kinderdorf Maputo ein Familienhaus ganz zerstört und mehrere Häuser schwer beschädigt. Dank frühzeitiger Evakuierung sind alle SOS-Kinder und -Mitarbeiter wohlauf.
Die Kinder saßen gerade beim Abendessen, spielten oder machten
ihre Hausaufgaben - als mit einem ohrenbetäubenden Krachen die Erde
bebte und eine Feuersäule in den Himmel schoss: Nur zwei Kilometer
entfernt vom SOS-Kinderdorf Maputo explodierte das größte
Munitionslager Mosambiks. Die Kinder liefen schreiend in die Häuser,
die Mitarbeiter versuchten Ruhe zu bewahren. Zum Glück blieben alle
unverletzt. Innerhalb weniger Minuten konnten die hundert Kinder und
über 30 Mitarbeiter evakuiert werden; die deutsche Botschaft
unterstützte die Hilfesuchenden.
Die Menschen in Maputo waren in Panik, liefen auf die Straße, manche mussten zusehen, wie die Geschosse ihre Häuser zerstörten. Die Erde bebte bis zu zehn Kilometer Entfernung. Die Explosionen dauerten Stunden an. Mehr als 70 Menschen im Umkreis des Depots starben, über hundert wurden verletzt. Der angrenzende Flughafen musste gesperrt werden. Grund für die Explosion waren zu hohe Temperaturen in dem alten Lagergebäude.
Die deutsche Botschaft in Maputo bemühte sich in den Abendstunden
erfolglos um eine Unterkunft für die Kinder und Mitarbeiter, so wurde
beschlossen, für eine Nacht wieder in das SOS-Kinderdorf
zurückzukehren.
Viele Gebäude im SOS-Kinderdorf waren schwer beschädigt, das gesamte Ausmaß der Zerstörung ist zurzeit noch nicht abzuschätzen. Jamie Alves, der Leiter von SOS-Kinderdorf in Mosambik: "Überall liegen Metallteile auf dem Gelände, ein Haus ist ganz zerstört."
Die Bevölkerung steht unter Schock, berichtet Tiago Nhangumele,
stellvertretender Leiter von SOS-Kinderdorf Mosambik. Aires Aly,
Bildungsminister von Mosambik, besuchte heute das SOS-Kinderdorf auch
um zu eruieren, ob neben Nahrungsmittel weitere Hilfe notwendig ist.
Georg Willeit, Geschäftsführer der SOS-Kinderdörfer weltweit, zum "Bombardement": "Ich bin froh, dass angesichts der vielen bedauerlichen Opfer die SOS-Kinder und -Mitarbeiter unverletzt blieben und stolz, dass unsere Kollegen so gut reagiert haben. Der materielle Schaden ist unerwartet hoch, doch ich bin zuversichtlich, dass wir baldmöglichst die finanziellen Mittel haben werden, das zerstörte Dorf wieder aufzubauen."
Quelle: Pressemitteilung SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.