Biden stellt Plan zur Reform des Supreme Court vor
Archivmeldung vom 30.07.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićUS-Präsident Joe Biden plant "angesichts der Vertrauenskrise in die demokratischen Institutionen Amerikas" eine umfassende Reform des Obersten Gerichtshofs. Wie das Weiße Haus am Montag mitteilte, soll unter anderem die Amtszeit der Richter am Supreme Court auf 18 Jahre begrenzt werden, aktuell gilt die Ernennung auf Lebenszeit.
Auch
soll ein "verbindlicher Verhaltenskodex" für die obersten Richter
etabliert werden. Biden ist der Ansicht, dass der Kongress
"verbindliche, durchsetzbare Verhaltens- und Ethikregeln" verabschieden
soll, die von den Richtern verlangen, "Geschenke offenzulegen, sich von
öffentlichen politischen Aktivitäten fernzuhalten und sich von Fällen
zurückzuziehen, in denen sie oder ihre Ehepartner finanzielle oder
andere Interessenkonflikte" haben.
Zudem strebt Biden eine
Verfassungsänderung an, um die jüngste Entscheidung zur Immunität von
Präsidenten rückgängig zu machen. Es müsse klargestellt werden, "dass
kein Präsident über dem Gesetz steht oder vor Strafverfolgung für
Verbrechen, die er während seiner Amtszeit begangen hat, geschützt ist",
heißt es in der Mitteilung vom Weißen Haus.
Die geplanten
Amtszeitbeschränkungen der Richter am Supreme Court sollen dazu
beitragen, dass sich die Zusammensetzung des Gerichtshofs "mit einer
gewissen Regelmäßigkeit" ändere, dass die "Zeitplanung für die Ernennung
von Richtern vorhersehbarer und weniger willkürlich" werde und dass die
Wahrscheinlichkeit, dass "eine einzelne Präsidentschaft einen
unangemessenen Einfluss auf kommende Generationen ausübt", verringert
werde, heißt es weiter.
Zuletzt hatte der Supreme Court einige
kontroverse Entscheidungen getroffen. Derzeit dominieren eher
konservativ eingestellte Richter das Gremium, drei von ihnen hatte Trump
während seiner Präsidentschaft nominiert.
Angesichts der
aktuellen Mehrheitsverhältnisse im US-Kongress bleibt fraglich, ob
Bidens Initiative Aussicht auf Erfolg hat. Der Supreme Court entspricht
in etwa dem deutschen Bundesverfassungsgericht und ist das höchste
rechtsprechende Organ der USA.
Quelle: dts Nachrichtenagentur