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EU-Kommission dringt auf raschen Ausbau von digitaler Bildung

Archivmeldung vom 07.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
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Lizenz: Public domain
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Vor dem Hintergrund der europaweiten Schulschließungen wegen der Corona-Pandemie drängt die EU-Kommission auf schnelle Konsequenzen für den Ausbau des digitalen Unterrichts in Schulen und Hochschulen.

"Nach dieser Krise müssen die Ansätze für digitale Bildung überdacht werden", sagte EU-Bildungskommissarin Mariya Gabriel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Es gelte, alle Kapazitäten von der Infrastruktur bis zu den digitalen Fähigkeiten der Lehrer zu überprüfen.

"Ich werde im Juni einen Aktionsplan für digitale Bildung vorlegen, der auf den in der Coronakrise gewonnenen Erkenntnissen aufbaut", kündigte die EU-Bildungskommissarin an. Die beispiellose Umstellung auf Fernunterricht, die jetzt zu erleben sei, werde sicher langfristig Auswirkungen auf den Einsatz digitaler Technologien haben. Ziel des Aktionsplans der Kommission werde es sein, das Potenzial zur Stärkung des Lehrens und Lernens zu nutzen, entsprechende Kompetenzen und Kapazitäten zu entwickeln und den Technologieeinsatz zu fördern. Gabriel verwies auf zahlreiche bestehende Hindernisse beim Online-Unterricht wie schlechte oder fehlende Internetzugänge der Schüler zuhause oder fehlende Geräte wie Laptops und Tablets.

"Pädagogen fehlen das Vertrauen, die Fähigkeiten oder die Ressourcen, um online zu unterrichten", bemängelte die EU-Bildungskommissarin. Oder die häusliche Umgebu ng der Schüler und Studenten bremse das Lernen. Gabriel warnte zugleich vor neuer Bildungsungleichheit: "Es geht auch darum, jenen Schülern den Bildungszugang zu sichern, die nicht täglich aufs Internet zugreifen können oder deren Eltern nicht immer Lernunterstützung leisten können", sagte sie. Dies müsse Priorität haben, denn ohne Zugang zum Fernunterricht für alle steige das Risiko von Bildungsungleichheiten.

"Niemand soll zurückgelassen werden", so die EU-Bildungskommissarin weiter. Notwendig sei ein umfassender Ansatz, der von Internetanschlüssen, Ausrüstung und Schulung bis zum massiven Einsatz von offenen Online-Kursen reiche. Die Künstliche Intelligenz werde ebenfalls eine Rolle spielen, auch wenn sie Lehrer nicht ersetzen könne. Es müssten alle Möglichkeiten genutzt werden, damit Bildungseinrichtungen, Schüler, Studenten und ihre Familien für die modernen Lerninstrumente gerüstet seien, sagte Gabriel. Es müsse auch über den Aufbau einer umfassenden Internetplattform für Online-Kurse nachgedacht werden, die allen europäischen Bürgern offen stehen solle. Die EU-Kommissarin lobte die Bemühungen der EU-Staaten, wegen der Schulschließungen die Instrumente für den Fernunterricht einzusetzen und zu verbessern.

Der Online-Unterricht sei eine "beispiellose Herausforderung" für Schüler, Studenten, Lehrer und Eltern. Fast die Hälfte der Pädagogen seien dazu gedrängt, zum ersten Mal Online-Unterricht zu geben. Ziel müsse es sein, die langfristigen Wirkungen der Schulschließungen zu minimieren. "Schulschließung heißt nicht, Bildung zu stoppen", sagte Gabriel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Sie würdigte auch die Zusammenarbeit der EU-Staaten in der Bildungspolitik während der Coronakrise: "Ich stelle eine große Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten fest und die Bereitschaft, sich auszutauschen und voneinander zu lernen", so die EU-Bildungskommissarin.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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