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Wird in Asien die Liquidität knapp? Kreditversicherer Coface sieht Region unter zunehmendem Druck

Archivmeldung vom 03.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kaspisches Meer (Asien)
Kaspisches Meer (Asien)

Foto: Uwe Dedering
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nachdem die globale Liquidität 2018 knapper wurde, stehen Länder in Asien massiv unter Druck. Bezogen auf die Anfälligkeit für Kapitalabflüsse stellt Coface in einer neuen Studie zum asiatischen Raum eine größere Divergenz fest. Einige wenige Märkte werden von ihrer proaktiven Geldpolitik sowie ausreichend Reserven profitieren. Andere geraten dagegen vermehrt unter Druck, erwartet der Kreditversicherer. Länder, die keine flexiblen Wechselkurssysteme haben, werde es zunehmend schwer fallen, Währungsschwankungen auszugleichen.

Der Hintergrund dieser Entwicklung ist komplex: Um die zunehmenden Risiken für Liquiditätsabflüsse zu begrenzen, waren auch Zentralbanken in Asien gezwungen, dem von den USA festgelegten strafferen geldpolitischen Kurs zu folgen. Die asiatischen Schwellenländer erlebten 2018 einen Abwertungsdruck. Unter anderem die Philippinen, Indonesien und Indien intervenierten an den Devisenmärkten, um massive Wechselkursschwankungen zu vermeiden. Indonesien und Pakistan ergriffen Maßnahmen zur Begrenzung der Importe, um dem Druck entgegenzuwirken, der durch die Ausweitung der Handelsdefizite aufgrund schwächerer Währungen ausgelöst wurde. Diese Situation erinnerte an die asiatische Finanzkrise von 1997.

Schwellenländer in Schwierigkeiten?

Die Region ist heute insgesamt zwar besser in der Lage Abflüssen standzuhalten. Das ist auf viele Faktoren zurückzuführen: variable Wechselkurse, Leistungsbilanzüberschüsse, Anstieg der ausländischen Direktinvestitionen (FDI), aber auch Auslandsüberweisungen von Expats. Auch die Devisenreserven sind gestiegen und bleiben in den meisten Fällen auf einem angemessenen Niveau. Die relative Nachhaltigkeit der realen Außenpositionierung bleibt jedoch in einigen Fällen problematisch. "Fremdwährungsreserven können natürlich kurzfristig genützt werden, um diese Position zu halten", erklärt Carlos Casanova, Regional Economist für Asien-Pazifik bei Coface. "Das ist jedoch zumeist nicht nachhaltig." Deshalb erwartet Coface, dass einige asiatische Schwellenländer aufgrund solcher Ungleichgewichte Schwierigkeiten haben werden. Dazu zählen Sri Lanka, Pakistan, Vietnam, aber auch, trotz guter Fundamentaldaten, Malaysia.

Auswirkungen des Handelskriegs USA und China

Als Folge der zunehmenden Bedrohung durch den Handelskrieg zwischen den USA und China haben sich die Märkte wieder einmal in einen "Risiko-An"-Modus gebracht. Die Dynamik des Kapitalabflusses wird auch weiterhin von der Geschwindigkeit der geldpolitischen Straffung in den USA abhängen. Das Coface-Basisszenario impliziert eine Verlangsamung des Zinsanstiegs der Fed bei zwei Anstiegen 2019 gegenüber vier 2018, da die Inflation in den USA bereits unter das 2%-Ziel der Fed gefallen ist. Darüber hinaus trugen die höheren Ölpreise 2018 zu einem verlangsamten Wachstum bei. "Ein Szenario, das auch 2019 nicht ignoriert werden kann", meint Carlos Casanova.

Mehr zur Untersuchung sowie Länderinformationen: www.coface.de

Quelle: Coface Deutschland (ots)

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