Libyen: IGFM besorgt über Umgang mit Afrikanern in Libyen
Archivmeldung vom 03.09.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMeldungen zufolge, die die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) von afrikanischen Flüchtlingen aus Libyen erhalten hat, ist es zu massiven Rechtsverletzungen durch Rebellengruppen gegenüber schwarzen Libyern und Afrikanern aus Subsahara-Staaten gekommen, weil ihnen vorgeworfen wurde, sie hätten als Söldner an der Seite Gaddafis gekämpft.
Die meisten der Schwarzafrikaner, die sich in Libyen aufhielten, sind aber aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse aus ihren Heimatländern geflohen und versuchen nun, von Libyen aus das europäische Festland zu erreichen, meint Dr. Emmanuel Ogbunwezeh von der Afrika-Abteilung der IGFM. "Sie sind überwiegend der arabischen Sprachen nicht mächtig und können sich nicht selbst verteidigen oder ihre Umstände erklären." Einige seien geschlagen und sogar getötet worden, weil sie sich verdächtig gemacht hätten, indem sie sich aus Angst vor Übergriffen versteckt hatten. Die meisten hätten jetzt Angst um ihr Leben, nicht nur wegen der drohenden Vergeltung, sondern weil ihnen alles fehle, was sie zum Überleben bräuchten.
Die IGFM ruft daher mit Nachdruck die libysche Übergangsregierung und die europäischen Truppen auf, sich um die Afrikaner zu kümmern und marodierenden Rebellenverbänden Einhalt zu gebieten. Die IGFM schließt nicht aus, dass es schwarzafrikanische Söldner gab, aber jeder Fall habe Anspruch auf Prüfung und ein Verfahren nach Maßstäben des Rechts. Alle müssten unabhängig von Hautfarbe, Religion und Nationalität menschenwürdig behandelt und versorgt werden.
Quelle: IGFM