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Slowakischer Präsident warnt Ukraine vor Spaltung

Archivmeldung vom 15.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Andrej Kiska
Andrej Kiska

Foto: Fusstsball
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der slowakische Staatspräsident Andrej Kiska hat an die Führung des Nachbarlandes Ukraine appelliert, eine Spaltung des Landes nicht zuzulassen. "Einheit ist besser als Spaltung", sagte Kiska der "Bild" (Samstag). "Lasst die Bürger, nicht Populisten und Menschen in Uniform, über eure Zukunft entscheiden."

Einen Tag vor dem Treffen der Staatsoberhäupter Deutschlands, Polens, Ungarns, Tschechiens und der Slowakei in Bratislava erklärte Kiska im Gespräch mit der Zeitung, er habe die Abspaltung seines Landes von der Tschechischen Republik 1993 als "furchtbar" empfunden: "In Deutschland hatten sie die Grenze eingerissen. Und wir bauten eine neue Mauer auf, mit Stacheldraht und Grenzsoldaten." Die Trennung beider Landesteile sei aber "wohl unvermeidlich" gewesen, so Kiska: "Die Tschechen hatten immer das Gefühl, sie müssten für den `armen slowakischen Bruder` mitbezahlen. Das führte zu Spannungen." Er sei jedoch stets überzeugt gewesen, dass beide Staaten wieder zusammenfinden. Dies sei 2004 mit dem Beitritt beider Länder in die EU geschehen. "Wir sind jetzt gemeinsam in einer größeren Einheit aufgegangen - in Europa. Und die Grenzen sind gefallen, auch bei uns. Das ist der europäische Traum. Und er wurde wahr", so Kiska. Dennoch äußerte sich der Präsident der Slowakei skeptisch gegenüber allzu detaillierten Regelungen der EU-Bürokratie. "Wir Slowaken sind ein kleines Land mit gerade mal 5,4 Millionen Einwohnern. Wir wissen um die Vorteile durch die EU", erklärte Kiska, "aber wenn Brüssel sogar die Watt-Zahl von Staubsaugern oder Haartrocknern vorschreiben will, dann fragen wir uns: Wo soll das enden? Es wäre gut, wenn die EU sich zurückhalten würde bei Fragen, die besser in den Einzelstaaten gelöst werden." Verwundert zeigte sich Kiska, dass die Hauptstadt-Bewohner des wiedervereinigten Deutschlands nicht positiver in die Zukunft blicken. "Diese Stadt ist in einem gewaltigen Aufbruch, das ganze Land wächst und gedeiht. Aber die Menschen auf der Straße wirken eher traurig als glücklich." Um so mehr hätten ihn die Feierlichkeiten zum Jahrestag des Mauerfalls gefreut, so Kiska. "Da wirkte Berlin richtig ausgelassen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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