Wagenknecht für eigenständige europäische Sicherheitspolitik
Archivmeldung vom 18.01.2017
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Freigeschaltet durch André OttLinksfraktions-Chefin Sahra Wagenknecht fordert nach den Aussagen des designierten US-Präsidenten Donald Trump eine eigenständige europäische Sicherheitspolitik. "Die Ankündigungen des zukünftigen US-Präsidenten legen gnadenlos die Fehler und Versäumnisse der Bundesregierung offen", sagte Wagenknecht den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Die Nato müsse aufgelöst werden und durch ein kollektives Sicherheitssystem unter Einschluss Russlands ersetzt werden. Trump hatte in einem Interview gesagt, die Nato sei im jetzigen Zustand obsolet. Der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff (FDP), sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, die Aussagen von Trump "blieben vage und in sich wenig schlüssig".
Es sei daher noch viel zu früh, um die Politik des nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten zu bejubeln oder zu verdammen, betonte Lambsdorff. "Bisher hat er auf Nigel Farage gehört, ab Freitag hat er Minister - und die haben sich viel differenzierter geäußert als ihr Chef", fügte der Europa-Politiker hinzu.
"Trotzdem: Trump wird ein unberechenbarer Präsident sein, der vor diplomatischen Affronts nicht zurückschreckt. Auf Deutschland und die EU kommt daher die Aufgabe zu, innerhalb der westlichen Allianz mehr Verantwortung zu übernehmen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur