Innenministerium sieht kein Ende von Italiens Dublin-Blockade
Archivmeldung vom 22.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Bundesministerium des Innern und für Heimat sieht kein Ende der italienischen Dublin-Abschiebungsblockade. "Diese Maßnahme wurde noch nicht beendet", teilte das Ressort von Nancy Faeser (SPD) der "Welt" mit.
"Hintergrund sei, dass in Italien nach Aussage des italienischen
Innenministeriums aufgrund der gestiegenen Zugangszahlen keine
ausreichenden Kapazitäten in den dortigen Aufnahmeeinrichtungen
vorhanden seien." Auf Anfrage der Zeitung, wann das Ministerium damit
rechne, dass Italien wieder seiner Verpflichtung zur Rücknahme von
unerlaubt nach Deutschland weitergereisten Asylbewerbern nachkomme, hieß
es: Die Bundesregierung stehe "fortlaufend" mit Rom in Kontakt, "um
Überstellungen nach Italien im Rahmen des Dublin-Verfahrens wieder zu
ermöglichen".
Wie die "Welt" weiter berichtet, konnte die
Bundesrepublik von den vielen Tausend unerlaubt weitergereisten
Asylbewerbern nur 13 in den letzten anderthalb Jahren nach Italien
zurückbringen. Das Ministerium erläuterte gegenüber der Zeitung, bei
diesen 13 Dublin-Überstellungen "handelt es sich um freiwillige
Ausreisen der Asylantragsteller nach Italien".
Abgesehen von
diesen Sonderkonstellationen, in denen die Personen ihrer
Dublin-Überstellung freiwillig zustimmen, gilt seit Dezember 2022 die
besagte Abschiebungsblockade. Man werde "vorübergehend" keine
Dublin-Fälle aus den anderen Ländern zurücknehmen, teilte Rom damals den
übrigen EU-Staaten mit.
Quelle: dts Nachrichtenagentur