Turkmenistan: Sohn des amtierenden Präsidenten wird nächster Staatschef
Archivmeldung vom 15.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBei den Präsidentschaftswahlen in Turkmenistan ist der Präsidentensohn Serdar Berdimuhamedow gewählt worden. Wir blicken kurz auf die bisherigen Staatschefs des abgeschotteten Landes zurück. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "In der Ex-Sowjetrepublik Turkmenistan führt künftig Serdar
Berdimuhamedow als Sohn des Ex-Präsidenten die Geschäfte. Die
Wahlkommission in der Hauptstadt Aschgabat erklärte den 40-Jährigen am
Dienstag mit 72,97 Prozent der Stimmen zum Sieger des Urnengangs am 12.
März. Vor einem Monat hatte der 64-jährige Gurbanguly Berdimuhamedow aus
Altersgründen und nach 15 Jahren im Amt erklärt, die Geschicke des
gasreichen Landes am Kaspischen Meer in jüngere Hände legen zu wollen.
Die Wahlbeteiligung gaben die Behörden in dem zentralasiatischen Land mit 97,17 Prozent an – oder 3,26 Millionen Menschen. Die Amtseinführung wurde für den diesen Samstag (19. März) angesetzt.
Berdimuhamedow hatte bereits vor einem Jahr seinen Sohn Serdar zum Vize-Regierungschef gemacht. Er trug ihm auf, sich um die Modernisierung des Staatssystems und um eine bessere Regierungsarbeit zu kümmern. Er sei zudem für die Digitalisierung zuständig, hieß es.
Der scheidende Staatschef
selbst wolle seine politische Erfahrung weiter als Vorsitzender des
Volksrates nutzen, also im Oberhaus des turkmenischen Parlaments.
Video: Präsident Gurbanguly Berdimuhamedow schenkt seinen Ministern ein selbstgeschriebenes Buch
Serdar Berdimuhamedow ist der dritte Staatschef von Turkmenistan nach
dessen Unabhängigkeit. Der erste Präsident, Saparmurat Nijasow, der
schon seit 1985 Generalsekretär der Turkmenischen Kommunistischen Partei
war, amtierte von von 1990 bis zu seinem Tod Ende 2006. Nach der
politischen Wende schottete er das Land ab und regierte es autoritär.
Weltweit bekannt wurden sein Personenkult und antimodernistische
Tendenzen wie die Schließung aller Bibliotheken und Theater.
Video: Gurbanguly Berdimuhamedow feiert Geburtstag
Der seit 2006 amtierende Gurbanguly Berdimuhamedow machte einige der
absurden Auswüchse des Personenkults seines Vorgängers rückgängig und
lockerte die kulturellen und gesellschaftlichen Einschränkungen.
Allerdings führte er andere Verbote ein, die weltweit belächelt wurden.
So müssen alle Fahrzeuge im Land weiß sein, andere Farben sind verboten.
Auch er setzte auf einen Personenkult, mit weniger opulenten Auswüchsen
als unter seinem Vorgänger. So wurde für ihn in der Hauptstadt ein 21
Meter hohes und mit Gold überzogenes Reiterstandbild mit der Bezeichnung
"Arkadag" (Deutsch: Beschützer) aus Marmor und Bronze errichtet. "
Quelle: RT DE