Scholz kritisiert fehlende Einladung für Selenskyj zu G20-Gipfel
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kritisiert, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht zum G20-Gipfel in Rio de Janeiro eingeladen wurde. "Ich habe mich dafür sehr intensiv eingesetzt, andere auch", sagte er am Sonntag vor seiner Abreise in Richtung Brasilien. Dass das aber jetzt nicht der Fall sei, zeige auch, "was für große Herausforderungen wir vor uns haben".
Scholz verteidigte zudem sein umstrittenes Telefonat mit dem russischen
Präsidenten Wladimir Putin. "Das war wichtig, um ihm auch zu sagen, dass
er nicht damit rechnen darf, dass die Unterstützung Deutschlands,
Europas und vieler anderer in der Welt für die Ukraine nachlassen wird."
Das Gespräch sei "ausführlich" gewesen, habe aber auch zu der
Erkenntnis beigetragen, "dass sich bei dem russischen Präsidenten an
seinen Ansichten zu diesem Krieg nicht viel geändert hat".
In Rio
geht das Programm am Montagvormittag mit der ersten Arbeitssitzung zum
Thema "Social Inclusion and the Fight Against Hunger and Poverty" los.
Dies steht im Einklang mit der von Gastgeber Brasilien vorgeschlagenen
globalen Allianz zur Bekämpfung von Hunger und Armut. Die zweite
Arbeitssitzung am Montagnachmittag steht dann unter dem Thema "Reform of
Global Governance Institutions". Zum Abschluss am Dienstag soll es dann
unter der Überschrift "Sustainable Development and Energy Transition"
um das Thema Energiewende gehen.
Scholz plant in Rio auch mehrere
bilaterale Treffen. Unter anderem will er am Rande des Gipfels mit dem
chinesischen Präsidenten Xi Jinping zusammenkommen. Wie es aus
Regierungskreisen hieß, sollen dabei "wirtschaftlich und
sicherheitspolitisch wichtige Themen" behandelt werden. Weitere Treffen
sind unter anderem mit dem vietnamesischen Ministerpräsidenten sowie dem
Premierminister Singapurs geplant.
Quelle: dts Nachrichtenagentur