Berlin will Kriegsverbrechen-Aufarbeitung in Syrien unterstützen
Deutschland will die Aufarbeitung von Kriegsverbrechen in Syrien unterstützen. Dafür stelle man kurzfristig eine Million Euro für den International, Impartial and Independent Mechanism (IIIM) bereit, teilte das Auswärtige Amt am Dienstag mit.
Dabei handelt es sich um einen Mechanismus der Vereinten Nationen, der
seit 2016 Beweismaterialien der Verbrechen in Syrien sammelt,
dokumentiert und für Gerichtsverfahren bereitstellt.
"Vor wenigen
Tagen sah ich gemeinsam mit der Außenministerin im Sednaya-Gefängnis in
Damaskus mit eigenen Augen den Ort, an dem unzählige Menschen durch das
Assad-Regime gefangen gehalten, gefoltert und ermordet wurden", sagte
Staatsminister Tobias Lindner (Grüne). Der IIIM sammele Beweise, damit
die Verantwortlichen für diese Verbrechen an zahllosen Syrern zur
Rechenschaft gezogen werden könnten. "Klar ist, dass der
Aufarbeitungsprozess und die Ahndung dieser schrecklichen Vergehen unter
syrischer Führung erfolgen muss", so Lindner.
Der
Syrien-Koordinator im Auswärtigen Amt traf sich am Dienstag zu diesem
Thema mit dem Leiter IIIM, Robert Petit. Auch die syrische
Übergangsregierung hat nach Angaben des Auswärtigen Amtes ihre Offenheit
zur Zusammenarbeit mit dem IIIM signalisiert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur