NATO will auch mit Waffengewalt auf Cyber-Angriffe reagieren
Archivmeldung vom 16.06.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg schließt nicht aus, dass das transatlantische Verteidigungsbündnis künftig mit dem Einsatz konventioneller Waffen auf Cyber-Angriffe reagiert.
In einem Interview mit "Bild" sagte Stoltenberg: "Auch ein schwerwiegender Cyber-Angriff kann als Bündnisfall eingestuft werden. Dann muss und dann wird die NATO reagieren. Wie, das hängt von der Schwere des Angriffs ab." Cyber-Angriffe gehörten zum Alltag einer immer komplexer werdenden Bedrohungslage, sagte Stoltenberg. Darauf müsse sich die NATO einstellen und "den Cyberspace künftig genauso entschlossen verteidigen wie See, Land und Luft".
NATO-Generalsekretär warnt vor russischen Expansionsplänen
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnt davor, dass Russland seine Machtsphäre von der Arktis bis ins Mittelmeer ausweitet. In einem Interview mit der Zeitung "Bild" sagte Stoltenberg: "Russland versucht mit militärischen Mitteln einen Einflussbereich aufzubauen." Das Bündnis beobachte eine massive russische Aufrüstung an der eigenen Grenze - in der Arktis, im Baltikum, im Schwarzen Meer bis zum Mittelmeer. Darauf müsse die NATO reagieren. "Die Truppenstationierung im Osten ist eine angemessene Reaktion auf Russlands aggressive Handlungen", sagte Stoltenberg. "Wir wollen unseren Partnern zeigen, dass wir da sind, wenn sie uns brauchen. Und wir wollen potenziellen Angreifern zeigen, dass wir reagieren, wenn sie uns bedrohen."
Gestern hatten die NATO-Verteidigungsminister in Brüssel die Stationierung von vier zusätzlichen Bataillonen in Osteuropa beschlossen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur