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Großteil der ROG-Nothilfe ging 2017 an türkische Journalisten

Archivmeldung vom 20.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Türkei
Türkei

Bild: Eigenes Werk /OTT

Im Jahr 2017 hat das Nothilfe-Referat von Reporter ohne Grenzen Deutschland in 111 Fällen verfolgte Journalisten unterstützt und dafür insgesamt mehr als 49.000 Euro aufgewendet. 58 der Journalisten, denen die deutsche Sektion von ROG helfen konnte, leben im Exil, unter anderem in Deutschland. Diese Zahlen veröffentlicht die Organisation zum morgigen Weltflüchtlingstag. In diesem Video stellt ROG einige der betroffenen Journalisten vor: http://ogy.de/35pd.

Das Referat "Hilfe für Journalisten in Not" von Reporter ohne Grenzen Deutschland hilft verfolgten Journalisten und deren Angehörigen vor allem in ihren Heimatländern: ROG ersetzt zerstörte oder beschlagnahmte Ausrüstung, übernimmt Kosten für Anwälte oder Ärzte oder hinterlegt Kautionen zur Haftverschonung. Bei Arbeitsverbot oder Entlassung unterstützt das Nothilfereferat die Familienangehörigen der betroffenen Journalisten. Wenn es für Medienschaffende lebensgefährlich ist, in ihrem Heimatland zu bleiben, bemüht sich ROG, ein sicheres Aufnahmeland zu finden und die Betroffenen im Exil zu unterstützen.

ROG Deutschland hat 18 Journalisten unterstützt, die 2017 aus ihrer Heimat fliehen mussten. Die meisten von ihnen kamen aus der Türkei (10 Fälle), andere aus Aserbaidschan, dem Iran, Somalia und Syrien. Auch finanziell ging der Großteil der Nothilfe von ROG Deutschland 2017 an Journalisten aus der Türkei, die ROG unter anderem mit Kurzzeitstipendien unterstützte. Sie erhielten insgesamt mehr als 16.000 Euro.

38 Prozent der finanziellen Mittel wurden ausgegeben, um Reportern in unmittelbareren Gefahrensituationen Verstecke oder vorübergehend alternative Unterbringungen zu finanzieren. Rund ein Drittel der ausgezahlten Hilfsgelder waren Soforthilfen, mit denen Journalisten mit dem Nötigsten unterstützt wurden. Jeweils 11 Prozent der Hilfen gingen als Unterstützung an Familien verfolgter Journalisten oder wurden für Anwaltskosten aufgewendet. In drei Vierteln der Fälle ging die Nothilfe an Journalisten aus der Türkei, Osteuropa und Zentralasien.

Mehr Informationen über die Nothilfe-Arbeit von Reporter ohne Grenzen finden Sie unter www.reporter-ohne-grenzen.de/nothilfe.

Quelle: Reporter ohne Grenzen e.V. (ots)

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