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Ölexpertin Kneissl sieht keinen Anlass für Panik auf Ölmarkt

Archivmeldung vom 17.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Erdöl, auch Mineralöl genannt. Es entsteht, laut Forschungsergebnissen der Universität Stockholm, in der Erdkruste ohne Fossilien zu benötigen (Symbolbild)
Erdöl, auch Mineralöl genannt. Es entsteht, laut Forschungsergebnissen der Universität Stockholm, in der Erdkruste ohne Fossilien zu benötigen (Symbolbild)

Bild: exocur.ru

Die frühere österreichische Außenministerin und Energiemarktanalystin Karin Kneissl sieht nach dem Drohnen-Angriff auf saudische Ölanlagen keinen Grund für Panik auf dem Ölmarkt. Den jüngsten Preissprung vom Montag will sie nicht überbewertet wissen: "Kurzfristig springen die Preise nach oben", sagte Kneissl dem "Handelsblatt". "Aber das ist keine neue geopolitische Risikoprämie."

Die 14 Opec-Staaten mit ihrem Schwergewicht Saudi-Arabien hätten Erfahrung mit solchen Situationen, sie seien schon in der Vergangenheit extremer Preisvolatilität im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen ausgesetzt gewesen, sagte die 54-jährige Expertin für den Mittleren Osten. "Die Opec reagiert nicht panisch. Das zeigt auch die Entscheidung des Opec-Generalsekretär keine Sondersitzung einzuberufen", sagte Kneissl zur Haltung des in Wien ansässigen Ölkartells.

"Mit dem derzeitigen Szenario - einer Verknappung der Ölproduktion durch eine militärische Aktion - hat man immer wieder in- und außerhalb der Opec gerechnet." Eine Versorgungsknappheit fürchtet Kneissl nicht: "Die Öllager sind übervoll, die Reserven brauchen nur abgerufen werden." Die parteilose Ölanalystin Kneissl war von Dezember 2017 bis Juni 2019 österreichische Außenministerin. Die Gefahr einer militärischen Eskalation durch das Eingreifen Amerikas im Mittleren Ost erwartet Kneissl nicht. Sie ist von einer politischen Lösung überzeugt. "Die mögliche Verlagerung von Einsatzkräften ist Teil einer militärstrategischen Drohkulisse. Doch ich glaube nicht an ein militärisches Eingreifen. Die jetzige Situation lässt sich politisch wieder einfangen. Das liegt im Interesse aller Beteiligten." US-Präsident Donald Trump vermutet den Iran als Drahtzieher des Anschlags auf die weltgrößte Ölförderanlage in Saudi-Arabien. Die mit dem Iran verbündeten Rebellen im Bürgerkriegsland Jemen reklamierten den Drohnenangriff für sich.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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