Deutsche Außenpolitiker sehen kaum Chancen für Trump-Wiederwahl
Archivmeldung vom 08.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttFührende Außenpolitiker der Bundestagsparteien gehen nach dem TV-Duell zwischen US-Vizepräsident Mike Pence und der Demokratin Kamala Harris von einer Abwahl des amtierenden Präsidenten Donald Trump aus.
"Ich weiß nicht, ob er noch eine Möglichkeit hat, da wieder rauszukommen", sagte Unionsfraktionsvize Johann Wadephul der "Bild" über die Chancen Trumps.
"Es sieht sehr schlecht aus für ihn. Wenn er sehr schnell wieder sehr gesund wird, hat er vielleicht eine letzte Chance. Der Trend geht eindeutig in Richtung Joe Biden."
Der Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin bewertete die noch ausstehenden TV-Duelle als letzte Chance für den Präsidenten: "Wenn Trump keine Debatten mehr hat, dann hat er jetzt schon verloren. Wenn er es schafft, noch Debatten zu haben, hat er eine kleine Chance."
Ein echtes Problem sei für Trump Florida, wo der Vorsprung für seinen Herausforderer Joe Biden wachse, sagte Trittin in einer Talkrunde der "Bild".
Wenn er Florida nicht hole, seien seine Chancen weg. Ähnlich skeptisch bewertete Alexander Graf Lambsdorff (FDP) die Lage Trumps: "In allen Staaten, die entscheidend sind, liegt er weit hinten. Trump hat nur in den Debatten die Chance, etwas zu drehen." Als Lichtblick für die politische Kultur wurde in der Diskussionsrunde das Duell Harris gegen Pence nach dem chaotischen Auftritt von Trump und Biden eine Woche zuvor bewertet. "Es ist ein Gewinn für die amerikanische Demokratie gewesen", so Trittin. "Es hat aber an den Ausgangsverhältnisses nichts geändert." Und Lambsdorff bilanzierte: "Christlicher, konservativer weißer Mann aus dem mittleren Westen gegen schwarze Aufsteigerin aus Kalifornien: Das sind die beiden wirklich großen Wählergruppen, die sich miteinander duelliert haben - auf eine sehr zivilisierte Art und Weise."
Quelle: dts Nachrichtenagentur