HRW: Türkische Grenzer erschießen Flüchtlinge an Grenze zu Syrien
Archivmeldung vom 11.05.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMindestens fünf syrische Flüchtlinge, darunter ein Kind, sind allein innerhalb der vergangenen zwei Monate von türkischen Grenzsoldaten getötet worden, 14 weitere Menschen sind verletzt worden, berichtet „The Daily Mail“ unter Berufung auf die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW).
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" meldet weiter: "Obwohl Ankara immer wieder beteuert, die Flüchtlinge aus Syrien mit offenen Armen zu empfangen, haben türkische Grenzbeamte Migranten getötet und misshandelt, zitiert die Zeitung den HRW-Sprecher Gerry Simpson. Er nannte die Vorfälle „erschreckend“.
In sieben Fällen, zu denen HRW zwischen März und Mitte April ermittelt hat, töteten türkische Grenzsoldaten drei Flüchtlinge – einen Mann, eine Frau und einen 15-jährigen Jungen – sowie erschossen einen Schmuggler, einen anderen haben sie totgeschlagen. Sie haben auch weitere acht Flüchtlinge beschossen und verletzt, darunter drei Kinder im Alter von drei, fünf und neun Jahren, hieß es.
Die Grenze zwischen Syrien und der Türkei ist nach HRW-Angaben seit August 2015 geschlossen. HRW forderte die Regierung in Ankara auf, die „exzessive Gewalt“ zu stoppen, zu den Vorfällen zu ermitteln und die Grenzen für Flüchtlinge wieder zu öffnen. Simpson kritisierte auch die EU für deren Flüchtlingspolitik, die dazu führe, dass die Türkei Migranten abweise.
HRW hat auch ein erschreckendes Video veröffentlicht, in dem gezeigt wird, wie türkische Soldaten Flüchtlinge töten. Laut offiziellen Behörden in Ankara kann die Echtheit des Videos nicht bestätigt werden.
HRW hat der Türkei in der Vergangenheit bereits mehrmals vorgeworfen, Flüchtlinge zurück nach Syrien zu schicken. Die türkische Regierung bestreitet das jedoch."
Quelle: Sputnik (Deutschland)