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Reza Pahlavi: EU-Staaten müssen Irans Bevölkerung unterstützen

Archivmeldung vom 26.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Reza Pahlavi (2017)
Reza Pahlavi (2017)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der älteste Sohn des letzten Schahs des Iran, Reza Pahlavi, hat die europäischen Staaten dazu aufgerufen, die iranische Bevölkerung stärker zu unterstützen. "Krieg kann keine Lösung sein. Die Diplomatie ist allerdings gescheitert. Der einzige Ausweg liegt darin, die Bevölkerung zu unterstützen", sagte er der "Welt am Sonntag".

Man müsse sich bewusst machen: "Die Menschen im Iran sind die natürlichen Verbündeten des Westens, aber werden seit 40 Jahren ignoriert. Der Westen spricht nur mit dem Regime", so der Ex-Thronfolger weiter. Pahlavi lebt seit der Islamische Revolution 1979 im Exil und hat in Washington eine iranische Oppositionsorganisation gegründet. Die jüngste Protestwelle in der Islamischen Republik habe enormes Potenzial für einen Regimewechsel: "Es geht hier jetzt um weit mehr als Reformen. Das gesamte Regime wird infrage gestellt." Doch Europa interpretiere die Lage im Land falsch, sagte Pahlavi.

"Europas Denkweise ist zurückgeblieben", sagte er. Man setze fälschlicherweise immer noch auf Diplomatie und hoffe, dass sich in dem Land so gemäßigte Kräfte durchsetzen würden. "Der Fokus sollte vielmehr darauf liegen, die Ursache allen Übels zu beseitigen. Das ist im besten Interesse Europas", sagte Pahlavi. Nach dem Abschuss einer Passagiermaschine nahe der Hauptstadt Teheran mit 176 Toten waren die Menschen im Iran auf die Straßen gegangen. Die Regierung hatte den Abschuss erst geleugnet und von einem Unfall gesprochen. Die Tötung des iranischen Generals Qasem Soleimani verglich Pahlavi mit "dem Ende Darth Vaders".

Sie helfe Iranern, die sich vom Regime lossagen wollen. "Den Machthabern gehen langsam Personal und Handlungsoptionen aus - darum versuchen sie nun die Proteste zu unterdrücken", so Pahlavi weiter. Er unterstützt die US-Strategie des maximalen Drucks gegenüber Iran, kritisierte aber die Sanktionen: "Die Sanktionen müssen in einigen Punkten überarbeitet werden, denn sie bestrafen auch die Guten. Es muss etwas unternommen werden, das allein den Machthabern schadet", so Pahlavi.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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