Müller: Helfer bleiben auch ohne Militär in Afghanistan
Archivmeldung vom 17.02.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtEntwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will seine zivilen Helfer notfalls ohne internationalen militärischen Schutz in Afghanistan belassen. Zwar erleichtere es die Arbeit der Entwicklungsexperten, wenn es eine militärische Folgemission gebe, die in Extremfällen die Helfer schütze. "Man wird die Arbeit aber auch fortsetzen können, wenn es die Mission nicht geben sollte", sagte Müller dem Nachrichtenmagazin "Spiegel".
Ziel des Ministeriums sei es, weitgehend autonom zu sein. Für die zivilen Helfer vor Ort würden Sicherheitsvorkehrungen getroffen, etwa Schutzräume geschaffen und Evakuierungspläne erstellt. In Ministeriumskreisen heißt es dem Magazin zufolge, man stelle sich auf einen möglichen Totalabzug der internationalen Truppen ein.
Müller zeigte sich zudem im Gegensatz zu Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) skeptisch, was ein stärkeres militärisches Engagement Deutschlands in der Welt angeht. "Niemand will militärische Einsätze!", so Müller. Man habe Lehren aus Afghanistan gezogen. Die Bundesregierung setze zunächst auf Krisenprävention statt auf Intervention. In der CSU werden die Pläne der Verteidigungsministerin von der Leyen schon seit längerem kritisch betrachtet. "Wir wollen Krisen vorbeugen, statt immer neue Krisen zu bewältigen", so Müller, "Entwicklungspolitik ist immer auch präventive Sicherheitspolitik."
Quelle: dts Nachrichtenagentur