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Ischinger warnt vor Ende des Atomabkommens mit dem Iran

Archivmeldung vom 02.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Wolfgang Ischinger auf der 50. Münchner Sicherheitskonferenz
Wolfgang Ischinger auf der 50. Münchner Sicherheitskonferenz

Foto: Mueller / MSC
Lizenz: CC BY 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, rät den USA dringend, am Atomabkommen mit Iran festzuhalten. "Es wäre ein Fehler, wenn die USA aus dem Atomabkommen aussteigen. Es ist ein richtiges und ein wichtiges Abkommen", sagte er der "Bild". Die Vorwürfe von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seien kein Grund, dieses Abkommen aufs Spiel zu setzen.

"Das, was Netanjahu vorführt, ist nichts Neues", sagte er über den Auftritt des Premiers, bei dem er geheimes Material zum Atomprogramm präsentieren wollte. "Seine Enthüllungen verstärken den Vorwurf, dass die Iraner gelogen haben. Wir sind aber selbstverständlich immer davon ausgegangen, dass die Iraner nicht die ganze Wahrheit sagen, warum hätten die Gespräche zum Atomprogramm sonst zehn Jahre dauern sollen?", sagte Ischinger. Der ehemalige Spitzen-Diplomat vertraue darauf, dass die Entscheidung in Washington, ob das Atomabkommen ab 12. Mai fortgesetzt wird, nicht "vorschnell und auf unverantwortliche Weise" getroffen wird.

Sollte das Abkommen gekündigt werden, erhöhe sich die Kriegsgefahr im Nahen und Mittleren Osten erheblich, warnte Ischinger. "Falls die USA doch aussteigen wollen, sollte Berlin umgehend mit London und Paris gemeinsam die Initiative ergreifen und ein Gipfeltreffen auf allerhöchster Ebene der 5 + 1, also der ursprünglichen Verhandlungspartner des Iran, einberufen", forderte er. Daran müsste dann auch die EU teilnehmen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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