EIB: Litauen beantragt Hilfen zum Bau von Bundeswehr-Stützpunkt
Die litauische Regierung hat zur Finanzierung der neu zu bauenden Armeebasis für die Bundeswehr-Brigade, die dauerhaft im Baltikum stationiert werden soll, Hilfen von der Europäischen Investitionsbank (EIB) beantragt. "Es ist ein sehr wichtiges und ein sehr anspruchsvolles Projekt, und wir haben gerade damit begonnen, Details zu prüfen", sagte EIB-Präsidentin Nadia Calviño der "Süddeutschen Zeitung".
Bis 2027 soll eine Brigade mit knapp 5.000 Soldaten dauerhaft in Litauen
stationiert werden, um Russland abzuschrecken. Während die Bundeswehr
mit Kosten von mehr als zehn Milliarden Euro kalkuliert, plant die
Regierung in Vilnius, mehr als eine Milliarde Euro für den neuen
Stützpunkt in Rudninkai nahe der Grenze zu Weißrussland auszugeben.
Auch
für den Bau von Schulen und Kindergärten für die Kinder deutscher
Soldaten ist Litauen zuständig, das seit 2004 der Nato angehört. Die EIB
ist die größte Förderbank der Welt und hat 2024 Finanzierungen im
Volumen von 89 Milliarden Euro unterzeichnet. Die Rekordsumme von einer
Milliarde Euro wurde im Bereich Sicherheit und Verteidigung ausgegeben.
"2025
rechnen wir mit einer weiteren Verdoppelung", sagte Calviño der SZ. Die
EIB kann Projekte fördern, die sowohl militärisch als auch zivil
nutzbar sind: etwa die Vertiefung von Häfen oder die Modernisierung von
Straßen, Brücken und Schienen, um die militärische Mobilität zu
verbessern.
Die EIB-Präsidentin, die an der Münchner
Sicherheitskonferenz teilgenommen hatte und früher Spaniens
Vize-Regierungschefin war, empfiehlt angesichts der Abwendung der USA
unter Präsident Donald Trump: "Wir Europäer müssen auf unsere Stärken
besinnen, für unsere Interessen eintreten und jene regelbasierte
Weltordnung verteidigen, von der wir in den vergangenen 80 Jahren so
sehr profitiert haben." Es gelte zu akzeptieren, dass nun "ein
Wendepunkt in der geopolitischen Ordnung" erreicht sei und die
EU-Staaten besonders geschlossen auftreten müssten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur