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Neue Landmineneinsätze in Myanmar verschlimmern die Situation der Flüchtenden

Archivmeldung vom 26.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Landminen: Warnzeichen Minen
Landminen: Warnzeichen Minen

Foto: MatthiasKabel
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Handicap International verurteilt die aktuellen Einsätze von Landminen an der Grenze zu Bangladesch auf Schärfste. Diese Waffen, die fast ausschließlich Zivilisten töten und verletzen, sind seit genau 20 Jahren durch den Ottawa-Vertrag verboten, der bis heute von 163 Staaten unterzeichnet wurde. Handicap International fordert die Regierung von Myanmar auf, die Anwendung dieser barbarischen Waffen sofort einzustellen und appelliert an die internationale Gemeinschaft, den jüngsten Einsatz deutlich zu verurteilen und auf die Regierung Myanmars Druck auszuüben, diese Waffen endlich aufzugeben.

Eine Reihe von übereinstimmenden Zeugenaussagen, die u.a. vom Landminen Monitor, Amnesty International und Human Rights Watch gesammelt wurden, bestätigen die jüngste Verlegung von Landminen durch Streitkräfte Myanmars an verschiedenen Orten im Grenzgebiet zwischen Bangladesch und Myanmar. Für die meisten Staaten der Welt sind Produktion, Verkauf, Lagerung und Einsatz von Anti-Personen-Minen durch den Ottawa-Vertrag verboten, der am 18. September 1997 verabschiedet wurde und am 1. März 1999 in Kraft trat. 163 Staaten haben den Vertrag bereits unterzeichnet, Myanmar jedoch noch nicht.

"Dieser Mineneinsatz in der aktuellen Krise hat verheerende Folgen für die Zivilbevölkerung, ganz besonders für die Menschen auf der Flucht", sagt Eva Maria Fischer, Leiterin Advocacy von Handicap International. "Diese Waffen töten oder bewirken extreme Verletzungen, die sehr schnell behandelt werden müssen und meistens lebenslange Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Die erneute Verwendung von Minen macht deutlich, wie wichtig es ist, dass alle Staaten dem Verbotsvertrag beitreten. Einsätze von Minen müssen endlich aufhören, und wir müssen alles dafür tun, die Opfer zu unterstützen."

Landminen können noch lange nach einem Krieg töten und verletzen, dabei sind weltweit über drei Viertel der Opfer Zivilisten und ein Drittel Kinder. 63 Länder und Gebiete sind immer noch von Minen und Blindgängern betroffen. Laut dem Landminen Monitor gehört Myanmar neben Nordkorea und Syrien zu den einzigen Staaten, die immer noch Anti-Personen-Minen einsetzen. Laut dem letzten Bericht des Landminen Monitors 2016 wurden im Jahr 2015 mindestens 6.461 Menschen von Minen und explosiven Kriegsresten getötet oder verletzt, in Myanmar waren es 159.

Zur Organisation: Handicap International ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die in Situationen von Armut und sozialer Ausgrenzung, von Konflikten und Katastrophen interveniert. Sie unterstützt Menschen mit Behinderung und andere besonders hilfsbedürftige Menschen, damit ihre grundlegenden Bedürfnisse gedeckt werden, sich ihre Lebensbedingungen verbessern und ihre Grundrechte besser respektiert werden. Insgesamt ist die Organisation in ca. 60 Ländern aktiv. Handicap International ist eines der sechs Gründungsmitglieder der Internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen (ICBL), die 1997 den Friedensnobelpreis erhalten hat.

Quelle: Handicap International (ots)

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