Auswärtiges Amt verurteilt Hinrichtung von iranischem Ringer
Archivmeldung vom 14.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttDas Auswärtiges Amt hat die Hinrichtung des iranischen Ringers Navid Afkari verurteilt. "Wir sind entsetzt darüber, dass die Todesstrafe gegen den Sportler Navid Afkari am vergangenen Samstag in Iran vollstreckt wurde", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Montag.
Weiter sagte die Sprecherin: "Die Bundesregierung verurteilt diese Hinrichtung, die trotz internationaler Proteste und Bitten um Aussetzung durchgeführt wurde, auf das Schärfste." Es habe erhebliche Zweifel an der Rechtsstaatlichkeit des Verfahrens gegeben. Unter anderem hatte es Vorwürfe gegeben, dass Afkari sein Geständnis erst nach Folter abgelegt haben soll.
"Die Bundesregierung hat sich mehrfach und auf sehr hoher diplomatischer Ebene in Teheran für die Aussetzung des Todesurteils gegen Navid Afkari eingesetzt", so die Sprecherin weiter. Dem Recht auf freie Meinungsäußerung messe die Bundesregierung höchste Bedeutung bei und auch die Todesstrafe werde abgelehnt. "Wir fordern ein rechtsstaatliches Verfahren für alle im Zusammenhang mit den Protesten in Iran inhaftierten Personen und dass weitere Todesstrafen weder verhängt noch vollstreckt werden", sagte die Sprecherin. Afkari war ein iranischer Ringer, der 2018 am Rande einer Demonstration gegen das schiitisch-islamistische Regime des Irans, an der er sich beteiligt hatte, einen Sicherheitsmitarbeiter getötet haben sollte. Seine Schuld ist umstritten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur