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Nordkorea: 10 Trauertage und neue Überwachungsmaßnahmen

Archivmeldung vom 08.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
The Mansudae Grand Monuments, depicting Kim Il-sung and his son Kim Jong-il
The Mansudae Grand Monuments, depicting Kim Il-sung and his son Kim Jong-il

Foto: Nicor
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Heute vor zwanzig Jahren verstarb Kim Il-sung, der in Nordkorea gottähnlich verehrte Gründer der „Demokratischen Volksrepublik Korea“. Die nordkoreanischen Behörden haben zu seinem Gedenken eine zehntägige Trauer angeordnet. Gleichzeitig ergreift das Regime neue Überwachungsmaßnahmen gegen die Bevölkerung, wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet. Im Ausland tätige nordkoreanische Funktionäre dürfen nicht mehr per Mail kommunizieren, Handygespräche werden weiter eingeschränkt. Der Gebrauch von in Nordkorea illegalen chinesischen Mobiltelefonen, die es ermöglichen, ins Ausland zu telefonieren, soll durch Störsender verhindert werden.

Die Menschen in Nordkorea sind gezwungen an diversen Gedenkfeiern zu Ehren Kim Il-sungs teilzunehmen, die am Arbeitsplatz und von staatlichen Organisationen organisiert werden. Bis Donnerstag dauert die verordnete Trauerzeit noch an. Als „Ewiger Präsident“ ist Kim Il-sung über seinen Tod hinaus offizieller Staatschef Nordkoreas. Er wird als „Großer Führer“ in einem beispiellosen Personenkult verherrlicht. Über 40 Jahre lang regierte Kim Il-sung Nordkorea als unumschränkter stalinistischer Diktator bis zu seinem Tod am 8. Juli 1994. Er hinterließ ein Land in Armut und Isolation. Immer noch gilt Nordkorea als eine der menschenverachtendsten Diktaturen der Welt. Kim Jong-un, der heute im Rahmen der Gedenkveranstaltungen das Mausoleum mit dem mumifizierten Leichnam seines Großvaters besuchte, setzt weiterhin mit aller Macht die Isolation der nordkoreanischen Bevölkerung vom Rest der Welt fort.

Störsender gegen Mobiltelefone

Mit verstärktem Einsatz von Störsendern und der Ausweitung von Abhöraktionen wollen nordkoreanische Behörden die Verwendung der im Grenzgebiet verbreiteten chinesischen Mobiltelefone, mit denen es möglich ist, ins Ausland zu telefonieren und im Internet zu surfen, eindämmen. Nordkoreanische Mobiltelefone lassen sich nur im inländischen Mobilnetz verwenden. „Das nordkoreanische Regime versucht mit allen Mitteln zu verhindern, das Informationen aus dem Ausland ins Land dringen, damit die Nordkoreaner nicht anfangen die Propagandalügen, die ihnen täglich serviert werden, zu hinterfragen“, so die IGFM. Weitere Maßnahmen betreffen Funktionäre staatseigener Betriebe, die im Ausland tätig sind. Sie kommunizierten bisher per E-Mail mit den nordkoreanischen Behörden. Neue Anordnungen, die den Internetgebrauch dieser Funktionäre unterbinden sollen, sehen unter anderem vor, dass die Kommunikation nun statt per Mail wieder per Fax stattfinden soll.

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)

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