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Griechischer Politologe Filis sieht in Kritik am Tsipras-Besuch in Moskau Heuchelei der EU-Staaten

Archivmeldung vom 07.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Die Moskau-Reise des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras an diesem Mittwoch ist nach Ansicht des griechischen Politikwissenschaftlers Konstantinos Filis kein ganz normaler Antrittsbesuch. Die Visite sei von "hoher symbolischer Bedeutung und mit Erwartungen verbunden", sagte Filis im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwochausgabe).

Den Vorwurf eines Affronts Athens gegenüber der EU weist Filis zurück. "Hier handelt es sich um eine Heuchelei unserer europäischen Partner. Die erlauben sich selbst, ihre Beziehungen zu Russland, zu China und zu diversen anderen Ländern entsprechend ihrer eigenen nationalen Interessen zu gestalten. Griechenland aber soll darauf verzichten, mit dem Argument, dies stehe im Gegensatz zu den europäischen Interessen", erklärte der Forschungsdirektor am Institut für internationale Beziehungen der Panteion Universität Athen.

Die Befürchtungen, Griechenland könne sich zugunsten Russlands von der EU abwenden, hält Filis für unbegründet. "Russland ist keinesfalls eine Alternative oder ein Ersatz bei einem angenommen Bruch mit der EU." Der russische Präsident Wladimir Putin sei vielmehr daran interessiert, dass Griechenland in der Eurozone und in der EU verbleibt. "Denn nur dann hätte es einen Verbündeten bei dem Versuch, seine Beziehungen zur EU wieder zu normalisieren. Ein prorussisches Griechenland außerhalb der EU und ohne Einfluss nutzt ihm gar nichts", so Filis.

Quelle: neues deutschland (ots)

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