Auslandsinvestitionen in Großbritannien sinken laut IW-Studie um fast 80 Prozent
Archivmeldung vom 25.07.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Investitionen von Ausländern in Großbritannien sind nach dem Brexit-Votum Mitte 2016 drastisch um fast 80 Prozent eingebrochen. Sie sanken im vergangenen Jahr auf nur noch 15 Milliarden Euro, nachdem Großbritannien im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2016 Auslandsinvestitionen von jährlich knapp 66 Milliarden Euro angezogen hatte. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vorliegt.
Demnach legten die Auslandsinvestitionen in wichtigen EU-Ländern teils deutlich zu. Frankreich lockte im vergangenen Jahr knapp 50 Milliarden Euro an und verdoppelte damit den Durchschnittswert der Jahre 2010 bis 2016, so das IW. Auch in Deutschland kletterten die Auslandsinvestitionen 2017 leicht auf knapp 35 Milliarden Euro nach 33 Milliarden im Durchschnitt der sieben Vorjahre. Besonders stark war der Anstieg der Auslandsinvestitionen im vergangenen Jahr auch in den Niederlanden, Österreich und Schweden, so das IW. "Die große Unsicherheit über die weitere Entwicklung nach dem Brexit dürfte dazu geführt haben, dass die Auslandsinvestitionen im UK eingebrochen sind", schreibt IW-Autor Jürgen Matthes. Vor der Brexit-Entscheidung sei Großbritannien "unter den EU-Staaten traditionell der beliebteste Standort für ausländische Direktinvestitonen" gewesen.
Quelle: Rheinische Post (ots)