Müller: Entwicklungshilfe nicht zu eng mit Migration verknüpfen
Archivmeldung vom 12.02.2019
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Freigeschaltet durch André OttEntwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hält nichts davon, Entwicklungshilfe zu eng mit dem Thema Migration zu verknüpfen. "Es war nie mein Ansatz, aus diesem Grund für Wirtschaftsentwicklung einzutreten", sagte Müller dem "Handelsblatt".
Wenn man Entwicklungssprünge schaffen wolle, dann brauche man nachhaltige private Investitionen, sagte er. Müller wirbt auf dem bis Mittwoch dauernden deutsch-afrikanischen Wirtschaftsgipfel in Ghanas Hauptstadt Accra für Investitionen deutscher Unternehmen auf dem Kontinent. Ghana sei ein gutes Einstiegsland, wegen seiner politischen Stabilität, aktiver Korruptionsbekämpfung und recht hoher Rechtssicherheit, sagte er. Die Konferenz wird alle zwei Jahre von der deutschen Wirtschaft ausgerichtet. Die Bundesregierung unterhält in Accra ein Rückkehrzentrum. Das will Müller umwidmen, denn Ghana sei kein Hauptauswandererland.
"Mit unserem Beratungszentrum vermitteln wir vor allem einheimische Menschen in Jobs und helfen ihnen bei der Existenzgründung", sagte Müller. Es werde zu einer landesweiten Arbeitsagentur weiterentwickelt, die sich mit den regionalen Jobcentern vernetzt und Ausbildung organisiert. "Diese Angebote stehen natürlich auch Rückkehrern aus Deutschland offen. Aber viele sind das ja nicht", so Müller. Den deutschen Unternehmern versprach er, den von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) versprochenen Entwicklungsinvestitionsfonds schnell umzusetzen. Eine Milliarde Euro sollen für Investitionen deutscher und afrikanischer Mittelständler bereitgestellt werden, etwa für zinsbegünstigte Kredite.
Quelle: dts Nachrichtenagentur