Kiew lehnt Abzug schwerer Waffen vorerst ab
Archivmeldung vom 16.02.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas ukrainische Militär hat am Montag einen Abzug seiner schweren Waffen aus der Ostukraine vorerst abgelehnt. Die Separatisten hielten sich nicht an die in Minsk vereinbarte Waffenruhe, begründete ein Militärsprecher am Montag den Schritt.
Der Abzug schwerer Waffen durch beide Seiten sollte dem Friedensabkommen von Minsk zufolge in der Nacht auf Dienstag beginnen. Die Militärführung in Kiew und die Separatisten hatten sich zuvor gegenseitig Verstöße gegen die Waffenruhe vorgeworfen. Die ukrainische Armee sprach von 31 Angriffen der Separatisten innerhalb der letzten 24 Stunden. Der Separatisten-Führer Eduard Bassurin sagte der Nachrichtenagentur Interfax zufolge, dass die Regierungstruppen im selben Zeitraum in mindestens 27 Fällen das Feuer eröffnet hätten.
CDU-Außenexperte: Lage in Ukraine "vergleichsweise ruhig"
Der CDU-Außenexperte Roderich Kiesewetter hat die Lage in der Ukraine nach Beginn der Waffenruhe als "vergleichsweise ruhig" bezeichnet. "Es kommt jetzt darauf an, ob ab Dienstag der Abzug der schweren Waffen erfolgt und ob den OSZE-Beobachtern der Zugang in die Region ermöglicht wird", sagte Kiesewetter am Montag im rbb-Inforadio. Zugleich warnte der CDU-Politiker vor zu viel Optimismus und verwies auf die russischen Interessen. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gehe es vor allem um seine strategischen Vorteile: "Eine langfristige Destabilisierung der Ukraine und eine uneinige EU. Nur so kann er mittelfristig versuchen, einen Teil Russlands zu gewinnen, der der jetzigen Ukraine angehört. Wir dürfen hier nicht blauäugig sein."
Quelle: dts Nachrichtenagentur