Österreichs Koalition beschließt Steuerreform: „Das größte Entlastungspaket der Geschichte“
Archivmeldung vom 04.10.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittÖsterreichs Koalition aus konservativer Volkspartei und Grünen hat sich auf eine Steuerreform geeinigt, die die Einführung einer Bepreisung von klimaschädlichem Kohlendioxid-Ausstoß sowie eine Senkung von Steuern und Abgaben in einem Volumen von 18 Milliarden Euro bis zum Jahr 2025 vorsieht. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite: "Bundeskanzler Sebastian Kurz von der konservativen ÖVP, Grünen-Vizekanzler Werner Kogler und weitere Spitzenvertreter des Regierungsbündnisses stellten die Pläne am Sonntag in Wien vor.
„Wir haben uns entschieden, eine ökologische Trendwende einzuleiten“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kabinettsmitgliedern in Wien. „Wir werden hier im Jahr 2022, genauer gesagt Mitte dieses Jahres, mit einem CO2-Preis von 30 Euro pro Tonne einsteigen und diesen dann – so wie in Deutschland – auf 35, 45, 55 Euro bis zum Jahr 2025 steigern“, erklärte Kurz weiter.
Die Steuerreform sieht ferner eine Senkung der Lohn- und Einkommenssteuer in den mittleren und höheren Einkommensgruppen vor.
„Das ist das größte Entlastungspaket der Geschichte“, hieß es. So soll die Körperschaftssteuer bis 2024 von 25 auf 23 Prozent sinken. Zudem soll die sogenannte zweite Einkommensstufe ab Juli 2022 von 35 auf 30 Prozent sinken und die dritte Einkommensteuerstufe ab Juli 2023 von 42 auf 40 Prozent fallen.
Zudem soll der Familienbonus von 1500 auf 2000 Euro pro Kind und Jahr ab 1. Juli 2022 steigen. „Wir haben ein sehr gutes Paket“, sagte Kurz und sprach von einem „richtigen Systemwechsel“. Demnach soll auch für mehr Klimaschutz im Steuersystem eine CO2-Bepreisung eingeführt werden. Vorgesehen ist ein Preis von 30 Euro pro Tonne Kohlendioxid (CO2) ab 2022, der bis 2025 auf 55 Euro steigt.
Auf die Frage nach der Gegenfinanzierung sagte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP), man setze auf mehr Wachstum etwa durch mehr Anreize bei der Standortpolitik. Vor allem durch die Senkung der Körperschaftssteuer sollen sich mehr Unternehmen in Österreich ansiedeln."
Quelle: SNA News (Deutschland)