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Nach dem schweren Erdbeben in Italien

Archivmeldung vom 06.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Leider trafen die ersten Meldungen aus Italien nicht zu: Die Folgen des schweren Erdbebens, das in der Nacht zum Montag Mittelitalien erschütterte, sind weitaus verheerender, als zunächst befürchtet. Die Regierung rief den nationalen Notstand aus.

Nach aktuellen Erkenntnissen des italienischen Zivilschutzes konnten bisher etwa 90 Leichen geborgen werden. Die Provinzhauptstadt L'Aquila gleich jedoch einer Trümmerwüste, was leider vermuten lässt, dass die Zahl der Opfer steigen wird.

Die international engagierte Hilfsorganisation humedica hat sich soeben entschlossen, noch heute ein zunächst zweiköpfiges Team in die rund 85 Kilometer von Rom entfernte Region zu entsenden. Dank der Unterstützung des Allgäuer Geschäftsmannes Stefan Unzicker werden Koordinator Markus Köhler (Kaufbeuren) sowie der Erdbeben erfahrene Chirurg, Professor Dr. Bernd Domres (Tübingen), noch am heutigen Abend vom Fliegerhorst Kaufbeuren aus in die Abruzzen starten können; der Unternehmer stellt sein Kleinflugzeug für den Hilfseinsatz zur Verfügung und wird das Team direkt nach L'Aquila fliegen.

Mit an Bord haben die Ersthelfer ein Medikamentenkit, das speziell für Katastrophen wie dieses furchtbare Erdbeben zusammengestellt wurde. Koordinator Markus Köhler ist Leiter der Abteilung Projekte und Programme in der Hauptzentrale von humedica.

Bernd Domres gehört zu den renommiertesten Chirurgen und Katastrophenmedizinern Deutschlands. Der ehemalige Leiter des Universitätsklinikums Tübingen ist Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Katastrophenmedizin e. V. und zudem Mitglied der Schutzkommission beim Bundesminister des Inneren im Fachbereich Medizin. Professor Domres war zuletzt im August 2007 für humedica im Einsatz, damals beim Erdbeben im peruanischen Pisco.

humedica bittet die Bevölkerung in Deutschland dringend um schnelle Unterstützung für diesen besonderen Hilfseinsatz für unsere Freunde und südlichen Nachbarn in Italien in Form einer konkreten Spende:

humedica e. V.
Stichwort "Erdbeben Italien"
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren 

Caritas Italien stimmt Einsätze mit staatlichem Zivilschutz ab

Aus dem Erdbebengebiet meldet Don Alberto Conti, Regionalbeauftragter der Caritas Abruzzen und Molise, dass vor allem "ältere Menschen und Familien dringend auf schnelle Hilfe angewiesen sind". Die lokale Caritas stimmt ihre Einsätze eng mit der staatlichen Zivilschutzbehörde ab. Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, wird Spenden an die Caritas Italien weiterleiten.

Insgesamt sind elf Diözesen von dem Erdbeben betroffen. Nach letzten Schätzungen sind hunderte Menschen verletzt und mehr als 100.000 obdachlos. "In den Augen der Menschen stehen Angst, Trauer und Unsicherheit. Viele irren zwischen den Trümmern umher, in Schlafanzüge und Decken gehüllt, die sie aus ihren einstürzenden Häusern mitnehmen konnten", berichtet Don Alberto Conti nach einem Einsatz in dem stark betroffenen Dorf Paganica. Nach seiner Einschätzung ist die Mehrzahl der Häuser in der Region zerstört oder schwer beschädigt und damit unbewohnbar.

Caritas international unterstützt die Arbeit der Caritas Italien und nimmt dafür gern Spenden entgegen. Spenden mit Stichwort "Erdbeben Italien" werden erbeten auf:

Caritas international, Freiburg, Spendenkonto 202 bei der Bank für
Sozialwirtschaft Karlsruhe BLZ 660 205 00

Quelle: humedica e. V. / Caritas international

 

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