Klingbeil: ÖVP "wirft sich Rechtsextremen an den Hals"
Kurz vor dem erstmaligen Einzug der rechten FPÖ ins Kanzleramt in Österreich hat SPD-Chef Lars Klingbeil der Union fehlende Distanzierung von ihrer Schwesterpartei ÖVP vorgeworfen.
Die Konservativen seien innerhalb von 24 Stunden eingeknickt, sagte
Klingbeil dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Sie haben von der
klaren Aussage, dass sie nicht mit der FPÖ koalieren und deren
Vorsitzenden Herbert Kickl nicht zum Bundeskanzler wählen werden, eine
180-Grad-Wende zur Unterstützung der Rechtsaußen-Partei gemacht." In
rasanter Geschwindigkeit breche die ÖVP ihr Versprechen und werfe sich
"den Rechtsextremen an den Hals".
Klingbeil beklagte: "Bisher
gibt es dazu keine Distanzierung der Union." Er fragte: "Wo ist die
Klarheit von Friedrich Merz, wenn es um die Zusammenarbeit seiner
Partner mit einem Rechtsextremen und Putin-Freund wie Kickl geht?" Man
hätte in Wien eine Koalition der Mitte bilden können, sagte der
SPD-Politiker. "Sie hätte eine Stimmenmehrheit gehabt." Die Bereitschaft
der Sozialdemokraten von der Schwesterpartei SPÖ in Österreich sei
dagewesen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur