Deutscher Diplomat wird strafversetzt
Archivmeldung vom 22.07.2005
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Freigeschaltet durch Michael DahlkeDas Auswärtige Amt hat einen Diplomaten aus New York strafversetzt. Er soll die Menschenrechtslage in den USA mit der in Nordkorea und der ehemaligen Sowjetunion verglichen haben. www.netzeitung.de, berichtet
Aus dem Inhalt:
Das Auswärtigen Amtes hat beschlossen, den Leiter der Konsularabteilung in New York nach nur einem halben Jahr Dienst zu versetzen. Damit wolle das Amt eine Beschädigung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses vermeiden, berichtete das «Handelsblatt».
Das «Wall Street Journal» hatte am 17. Juni berichtet, der Diplomat habe in einem Privatgespräch mit einem amerikanischen Journalisten die Menschenrechtslage in den USA mit der Nordkoreas verglichen. Die Bürgerrechte der Amerikaner seien sogar noch «hinter dem, was sie im mittelalterlichen Europa gewesen sind», zitiert ihn das Blatt.
Außerdem habe der Diplomat das US-Militärgefängnis in Guantánamo mit den sowjetischen Gulags verglichen. Er habe diese sogar als besser bezeichnet, da den Stalinismus-Opfern wenigstens eine Art Verfahren zugestanden worden sei.
Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) hatte den Mann daraufhin zum Rapport nach Berlin bestellt. Der Diplomat hat die Vorwürfe bestritten. (nz)