Tote bei Protesten in Syrien
Archivmeldung vom 23.03.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBei dem Versuch in der südsyrischen Stadt Daraa eine von Demonstranten besetzte Moschee zu räumen, haben syrische Sicherheitskräfte in der Nacht zum Mittwoch mehrere Menschen erschossen. Wie der Nachrichtensender Al-Dschasira berichtet, hatten sich rund 300 Menschen auf dem Grundstück der al-Omari-Moschee aufgehalten, als die Regierungskräfte das Feuer eröffneten.
Die Moschee gilt als ein Zentrum der Proteste in Syrien. Am Vortrag hatten sich dort mehrere tausend Menschen versammelt, um demokratische Reformen und die Wahrung der Menschenrechte zu fordern. Die Oppositionellen hatten daraufhin angekündigt, die Moschee erst wieder zu verlassen, wenn man ihre Forderung erfüllt.
Die Proteste in Syrien gegen das autoritäre Regime des Staatschefs Baschar al-Assad hatten in den vergangenen Tagen immer weiter um sich gegriffen. So gab es auch in Damaskus und Aleppo Demonstrationen. Zu Beginn der Proteste im arabischen Raum hatte al-Assad noch einen politischen Dialog mit der Opposition in Aussicht gestellt. Das harte Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten in den letzten Tagen, sowie die Verhaftung führender Köpfe der Opposition deutet jedoch daraufhin, dass Assad nun auf eine gewaltsame Lösung des Konflikts setzt. Baschar al-Assad regiert seit dem Jahr 2000 in Syrien, zuvor regierte sein Vater Hafiz al-Assad seit einem Putsch im Jahr 1971.
Waffen in iranischem Flugzeug für Syrien entdeckt
In der Türkei sind Waffen in einem iranischen Frachtflugzeug gefunden worden, die offenbar für Syrien bestimmt waren. Wie lokale Medien am Dienstag berichten, wurden Raketenwerfer und Gewehre vom Typ "Kalaschnikow" in dem Flugzeug gefunden, welchem am Wochenende die Landung in der südosttürkischen Stadt Diyarbakir befohlen worden war. Die türkischen Behörden gaben an, dass es sich bei der Kontrolle überfliegender Flugzeuge um eine Standardprozedur handele. Bereits in der vergangenen Woche war eine iranische Frachtmaschine durch türkische Jets zur Landung gezwungen worden. Bei der Durchsuchung fand sich jedoch nichts Verdächtiges. Syrien gilt als ein wichtiger Partner des Iran in der Region.
Quelle: dts Nachrichtenagentur