Gefangenenaustausch: Biden nennt Namen von Freigelassenen
Archivmeldung vom 01.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićUS-Präsident Joe Biden hat die Namen von drei US-Bürgern und einem Inhaber der "Green Card" bestätigt, die am Donnerstag beim größten Gefangenenaustausch mit Russland seit dem Kalten Krieg freigelassen wurden.
Zu ihnen gehören der ehemalige Marinesoldat Paul Whelan, der mehr als
fünf Jahre im Gefängnis saß, und der US-Journalist Evan Gershkovich, der
ohne öffentlich einsehbare Beweise der Spionage beschuldigt und zu 16
Jahren Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis verurteilt worden war.
Zudem wurden die US-Journalistin Also Kurmasheva, die wegen angeblicher
Falschmeldungen über die Armee zu sechseinhalb Jahren Strafkolonie
verurteilt worden war, und der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete
Politiker und Journalist Wladimir Kara-Murza befreit.
Wie die
"Bild" berichtet, befindet sich unter den freigelassenen Deutschen auch
ein Mann aus Hamburg. Der 38-Jährige war Anfang des Jahres wegen
Cannabis-Gummibärchen am Flughafen von St. Petersburg verhaftet worden.
Er saß seitdem in Russland im Gefängnis. Ursprünglich wollte er in
Russland seine Freundin treffen und mit ihr das Land bereisen.
Der
Deal sei eine "diplomatische Meisterleistung", erklärte US-Präsident
Joe Biden. "Einige dieser Frauen und Männer werden seit Jahren zu
Unrecht festgehalten. Sie alle haben unvorstellbares Leid und
Ungewissheit ertragen müssen. Heute hat ihr Leid ein Ende."
Biden
dankte den Verbündeten, mit denen dieses Ergebnis erzielt wurde -
darunter Deutschland, Polen, Slowenien, Norwegen und die Türkei. "Dies
ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, warum es so wichtig ist, in
dieser Welt Freunde zu haben, denen man vertrauen und auf die man sich
verlassen kann", so der US-Präsident. "Ich werde nicht aufhören zu
arbeiten, bis jeder Amerikaner, der zu Unrecht inhaftiert ist oder als
Geisel gehalten wird, wieder mit seiner Familie vereint ist."
Im
Gegenzug für die westlichen Häftlingen wurden zehn russische Gefangene
aus Gefängnissen in sieben Ländern freigelassen und abgeschoben. Die
Bundesregierung hatte am Nachmittag die Abschiebung des sogenannten
"Tiergarten-Mörders" Wadim Krassikow nach Russland bestätigt. "Die
Bundesregierung hat sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht",
teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in einer schriftlichen
Erklärung mit.
"Dem staatlichen Interesse an einer Vollstreckung
der Freiheitsstrafe eines verurteilt en Verbrechers standen die
Freiheit, das körperliche Wohlergehen und - in einigen Fällen -
letztlich auch das Leben unschuldig in Russland inhaftierter Personen
und zu Unrecht politisch Inhaftierten gegenüber", so Hebestreit. "Unsere
Schutzverpflichtung gegenüber deutschen Staatsangehörigen sowie die
Solidarität mit den USA waren wichtige Beweggründe."
Nach Angaben
der Bundesregierung wurde durch den Gefangenenaustausch "in enger und
vertrauensvoller Zusammenarbeit" mit den Vereinigten Staaten und
europäischen Partnern die Freilassung von 15 Personen erreicht, die
unrechtmäßig in Russland in Haft saßen, sowie des deutschen
Staatsangehörigen, der in Weißrussland zum Tode verurteilt worden war.
Quelle: dts Nachrichtenagentur