Donezk: Politisches Bündnis mit Ukraine unmöglich
Archivmeldung vom 13.09.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie selbsternannte Volksrepublik Donezk im Osten der Ukraine sieht keine Voraussetzungen für ein politisches Bündnis mit Kiew. Wie der Donezker Vizeregierungschef Andrej Purgin am Samstag in einem Interview für den TV-Sender Rossija-1 sagte, wäre aber die Erhaltung sozialer, ökonomischer und kultureller Beziehungen zur Ukraine denkbar. Dies berichtet Radio "Stimme Russlands" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur RIA Novosti.
Weiter heißt es: "Die selbsternannte Volksrepublik Donezk im Osten der Ukraine sieht keine Voraussetzungen für ein politisches Bündnis mit Kiew. Wie der Donezker Vizeregierungschef Andrej Purgin am Samstag in einem Interview für den TV-Sender Rossija-1 sagte, wäre aber die Erhaltung sozialer, ökonomischer und kultureller Beziehungen zur Ukraine denkbar.
„Ein politisches Bündnis mit der Ukraine wird es eindeutig nicht geben“, sagte Purgin auf die Frage nach dem künftigen Status der Republik und ihrer möglichen Autonomie im Staatsverband der Ukraine.
Es sei viel zu viel Blut vergossen worden. Bislang sei ein Preis von immensem Leid und tausenden unschuldigen Opfern gezahlt worden. „Ich sehe überhaupt keine Varianten für irgendein politisches Bündnis mit der Ukraine“, fuhr Purgin fort.
„Den Fehler, die die Krim Anfang der 1990er Jahre begangen hatte, als ihre Führung der Ukraine glaubte, die die Halbinsel mit gewaltigen Vollmachten ausgestattet und sie dann nach vier Jahren wieder rückgängig gemacht hatte, wird heute kaum jemand wiederholen. Aber als verantwortungsbewusste Politiker sind wir uns darüber im Klaren, dass wir versuchen sollten, ökonomische und möglicherweise auch gewisse soziale und kulturelle Kontakte zu Kiew zu erhalten“, betonte Purgin.
Donezk nutzt Feuerpause für Wiederaufbau von Infrastruktur – Kiew gruppiert Kräfte um
Die Behörden der selbsternannten Volksrepublik Donezk im Osten der Ukraine nutzen die am 5. September ausgehandelte Feuerpause für die Wiederherstellung der Infrastruktur in der Region. Das teilte der Donezker Vizeregierungschef Andrej Purgin am Samstag in einem Interview für den TV-Sender Rossija-1 mit.
„Ich muss sagen, dass die Intensität des Feuers drastisch abgenomen hat. Das ermöglicht es uns, Stromnetze, Umspannwerke, Wasser- und Gasleitungen und die Eisenbahn zu reparieren sowie die Bevölkerung mit humanitären Gütern zu versorgen.“
Zugleich werde die Waffenruhe von Kiew zur Umgruppierung der ukrainischen Armee missbraucht, fuhr Purgin fort. „Die Ukraine hatte die Feuerpause akzeptiert, weil der Großteil der Kampftechnik auf dem Schlachtfeld bereits zerstört wurde. Sie (Ukrainer) haben das Feuer quasi eingestellt und stationieren jetzt ihre Panzertechnik dort, wo sie es für nötig halten. Sie bauen ihre eigenen ‚Mannerheim-Linien‘ und lassen frische Kräfte an die Front kommen.“
„In Wirklichkeit bereitet sich die Ukraine zu einem neuen Krieg gegen uns vor. Ich muss offen sagen, dass auch wir uns für eine neue (Kriegs-)Phase fit machen“, sagte Purgin.
Donezk unter Artilleriebeschuss
Ein Mann ist umgekommen und sechs weitere sind in der vergangenen Nacht bei Artilleriebeschuss eines Vorortes von Donezk verletzt worden, teilt das Informationszentrum der eigenmächtig proklamierten Volksrepublik Donezk mit.
In Donezk selbst wurde der Stadtbezirk Kiewski in der vergangenen Nacht aus Granatwerfern beschossen. Die Opferzahl steht einstweilen noch nicht fest.
Jazenjuk: Ukraine wird in absehbarer Zeit kein Nato-Mitglied
Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk hat zugegeben, dass die Ex-Sowjetrepublik in nächster Zeit der Nato nicht beitreten wird. Die Allianz sei nicht bereit, die Ukraine aufzunehmen, sagte Jazenjuk am Samstag auf einer internationalen Konferenz in Kiew.
„Die Nato ist noch nicht unser Ziel. Aber nachdem Russland in die Ukraine einmarschiert war, muss klar bestimmt werden, dass die Mitgliedschaft in der Allianz unter diesen Umständen die einzige Möglichkeit wäre, die Ukraine zu verteidigen.“
Jazenjuk zufolge soll die Ukraine feste Garantien für ihre Souveränität erhalten."
Quelle: RIA Novosti - online Redaktion Radio „Stimme Russlands"