Christoffel-Blindenmission im Nahen Osten: Krankenhaus bei Beirut steht vor dem Aus
Archivmeldung vom 08.08.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie medizinische Versorgung im Libanon ist ernsthaft gefährdet. Viele Krankenhäuser sind bald nicht mehr in der Lage, den Kranken und Verletzten zu helfen. Die Mitarbeiter des seit 1992 von der Christoffel-Blindenmission (CBM) geförderten Haddad-Hospitals in der Nähe von Beirut trifft es besonders hart.
"Durch die fortwährenden Bombenangriffe steigt
ständig die Zahl der Patienten in der Notaufnahme", schrieb die
verantwortliche Schwester Nicolas Akiki an die Zentrale der
Christoffel-Blindenmission im südhessischen Bensheim.
Die häufigsten Diagnosen sind Wundinfektionen und Verbrennungen. Besonders erschreckend: Es sind viele Kinder unter den Patienten. Die meisten Patienten kommen aus dem Süden von Beirut und dem Süden Libanons. Medikamente und andere Verbrauchsgüter gehen langsam, aber sicher zur Neige und sind nur schwer zu kaufen. "Die Firmen liefern nichts ohne Barzahlung, zudem steigen die Preise - und wir haben kein Bargeld mehr. Wir können auch unsere Angestellten nicht mehr bezahlen", erklärte die Schwester, und: "Wenn wir keine zusätzlichen Gelder erhalten, können wir unsere Arbeit hier in Beirut nicht fortsetzen."
Die Mitarbeiter selbst kampieren auf dem Gelände des Hospitals,
zum einen um das wenige Benzin für die Generatoren in den
Operationssälen zu sparen, zum anderen gibt es rund um die Uhr genug
zu tun. In guten Zeiten hat das Hospital pro Jahr über 4.500
Augenpatienten untersucht und behandelt.
Insgesamt fördert die Christoffel-Blindenmission im Nahen Osten 21 Hilfsprojekte, darunter sind Augenkrankenhäuser wie auch Einrichtungen für Gehörlose und anders Behinderte. Drei davon befinden sich im Libanon, zehn im Gazastreifen und in der Westbank und acht in Israel.
Quelle: Pressemitteilung Christoffel-Blindenmission (CBM)