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BDI-Präsident Keitel kritisiert US-Krisenbekämpfung

Archivmeldung vom 21.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Peter Keitel, kritisiert die Krisenbekämpfung in den Vereinigten Staaten scharf. "Die USA fahren eine Politik, die wieder auf die alten Verhältnisse zielt", sagte Keitel im Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.

"Wir dürfen nicht versuchen, möglichst schnell die alte Ordnung wiederherzustellen, sondern müssen rasch eine neue Ordnung aufbauen", so Keitel. Der BDI unterstütze Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der Abwehr der amerikanischen Wünsche, jetzt schnell weitere Konjunkturprogramme aufzulegen. "Die ersten wirken ja noch gar nicht. Da sollten wir nicht den Amerikanern nachgeben", so Keitel. Er teile auch die entsprechende Argumentation der Vereinigten Staaten keineswegs: "Die USA sagen, wir würden uns darauf verlassen, dass die Amerikaner mit ihren Programmen ihren Konsum wiederherstellen, damit Deutschland wieder exportieren kann. Das ist aber falsch. Wir verlassen uns im Gegenteil darauf, dass die Amerikaner eine langfristige Wirtschaftspolitik machen. Wir wollen gerade nicht in den alten Schlendrian zurückfallen." Keitel forderte dazu auf, neue Allianzen in den Handelsbeziehungen aufzubauen. "Wer sagt uns denn, dass wir nach der Krise wieder exakt gleich verteilte Exportquoten haben werden wie vor der Krise? Warum sprechen wir nicht viel intensiver mit Mittel- und Osteuropa? Die USA können so viel Geld in die Märkte pumpen, wie sie wollen, sie werden nicht dasselbe Konsumniveau wie vor der Krise erreichen, weil sie schon zuvor über ihre Verhältnisse gelebt haben. Wir müssen neue Allianzen suchen."

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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