Augenzeugen: Tsunami-Warnung auf Java ließ Panik aufkommen
Archivmeldung vom 29.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas "Bündnis Entwicklung hilft" teilt die ersten Eindrücke eines Mitarbeiters in der indonesischen Erdbebenregion mit. Uwe Müller, Projektleiter der Mitgliedsorganisation Deutsche Welthungerhilfe war vor Ort, als das Erdbeben das Gebiet erschütterte. Vor allem die Angst vor einer erneuten Tsunami-Katastrophe habe die Menschen in Panik versetzt, berichtete Müller seinen deutschen Kollegen am Telefon.
"Eigentlich war nach dem Erdbeben in den weniger getroffenen
Regionen sofort wieder Ruhe eingekehrt. Doch dann wurde über
Mobilfunk eine Tsunami-Warnung verbreitet. Sofort brach Panik aus,
die Menschen flohen Richtung Norden zu Fuß, mit Motorrädern oder
Autos aus der Stadt hinaus. Der Schrecken seit dem großen Tsunami im
Dezember 2004 sitzt den Menschen noch stark in den Knochen",
berichtet Müller. "Wir sind an vielen eingestürzten Wohnhäusern
vorbei gekommen, am schlimmsten war ein sechsstöckiges
Einkaufszentrum getroffen, von dem ein Teil der Außenfassade
abgerissen war. Darin sind zwei Menschen ums Leben gekommen und
mehrere verletzt worden."
Das Gebiet ist nach wie vor sehr instabil. Am Donnerstag und
Freitag gab es in der Region Papua in Ost-Indonesien bereits zwei
stärkere Erdbeben und ein paar kleinere. Außerdem leben die Menschen
in Angst vor einem Ausbruch des Vulkans Merapi, der wieder sehr aktiv
ist. Die Deutsche Welthungerhilfe ist im Tsunami-Gebiet in Indonesien
im Wiederaufbau tätig. Die wieder aufgebauten Häuser sind durch
Beton- oder Eisenkonstruktionen zusätzlich gegen Erdbeben gesichert.
Die Mitarbeiter kümmern sich nun um die Hilfsaktionen für die
betroffene Bevölkerung.
Quelle: Pressemitteilung "Bündnis Entwicklung hilft"