Scholz: Ukraine-Krieg spielt große Rolle bei Hunger in der Welt
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beklagt, dass in der Debatte beim G20-Gipfel über Hunger und Armut zu wenig über globale Kriege als Ursache gesprochen wird. So habe auch der Ukraine-Krieg "unglaublich viele Konsequenzen für die ganze Welt", sagte er am Montagnachmittag (Ortszeit) in Rio de Janeiro.
"Wir haben Preisinflationen erlebt, wir haben Hungerkonsequenzen in der
Welt gehabt, weil die Lieferung von Lebensmitteln nicht mehr ungehindert
funktionieren konnte", sagte der Kanzler. Bei der Beendigung des
Krieges müsse man "noch klarer sprechen" und er werde das bei seiner
"nächsten Intervention noch deutlicher formulieren", so Scholz.
Es
sei richtig, "dass jetzt auch mit dem russischen Präsidenten gesprochen
wird", sagte Scholz. Putin müsse "deutlich gemacht" werden, dass er
eine Verantwortung habe und dass die Unterstützung der Ukraine nicht
nachlassen werde, sagte der Kanzler.
Die Entscheidung von
US-Präsident Joe Biden, der Ukraine den Einsatz von Langstreckenwaffen
in Russland zu erlauben, bewege ihn aber nicht zum Umdenken bei der
Lieferung von Taurus-Raketen: "Ich habe sehr klar begründet, warum ich
die Lieferung von Marschflugkörpern - Taurus ist die in Deutschland
eingesetzte Variante - nicht für richtig halte."
Sie würden auch
nur eingesetzt werden können, "wenn man sich mit der Zielsteuerung auch
mitverantwortlich fühlt. Das ist aber etwas, das ich nicht verantworten
kann und auch nicht will", so der SPD-Politiker.
Gleichzeitig
habe man klare Vorstellungen darüber, "dass die von uns gelieferten
starken Waffen", die man zur Verfügung stelle, "nicht eingesetzt werden
können, um tief in das russische Hinterland hinein zu wirken", so
Scholz.
Man habe eine Ausnahme bei der Verteidigung von Charkiw
gemacht, weil der Angriff kurz hinter der Grenze gestartet sei, "aber
das ändert nichts an den Grundprinzipien, die ich nicht einfach so
formuliert habe, sondern die mein Handeln leiten", so Scholz.
Quelle: dts Nachrichtenagentur