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Athens Wirtschaftsminister: Kein Wille zu Verhandlungen bei Geldgebern

Archivmeldung vom 26.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de

Der griechische Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Schifffahrt und Tourismus, Giorgos Stathakis, sieht keinen Willen zu Verhandlungen bei den Geldgebern Griechenlands. Das sagte er im Interview mit der "Süddeutsche.de". Viele der Bereiche, für die Stathakis zuständig ist, sind von den Reformforderungen der Gläubiger betroffen.

Er hält die Forderungen für unrealistisch. Beispielsweise würde eine Mehrwertsteuererhöhung auf 23 Prozent für Hotels und Restaurants den "Kollaps der griechischen Tourismusindustrie bedeuten", so Stathakis. Höhere Tonnage-Steuern für Reeder sieht er angesichts des starken Wettbewerbs auf den Weltmeeren kritisch.

Trotzdem hat Stathakis Hoffnung, dass es noch zu einer Einigung auf Ebene der Regierungschefs kommt. Die Stärken seines Landes sieht er in der guten Ausbildung junger Menschen, Chancen gäbe es in der Agrar- und Medizinindustrie. Dort müsse mehr investiert werden.

Löhne zu senken, sei nicht hilfreich. Bei der Privatisierung von Staatsbetrieben sieht Stathakis Griechenland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern vorne. Sein Land habe europaweit die kleinsten staatlichen Anteile an der Gesamtwirtschaft.

"Wasser, Strom und Post werden wir nicht privatisieren", schränkte er ein. Den Verkauf von Häfen und Flughäfen schloss Stathakis dagegen nicht mehr aus. Vor einem Scheitern der Gespräche warnte Stathakis deutlich. "Wenn die Geldgeber aber ihr altes Programm durchsetzen wollen, dann wird Tsipras es nicht unterzeichnen und es wird es auch keine Abstimmung im griechischen Parlament geben. Keiner weiß, was dann passiert."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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