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Griechische Ökonomin Marica Frangakis fordert Debatte über ein neues Europa

Archivmeldung vom 04.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Die Ökonomin Marica Frangakis sieht im Rückblick auf die Finanzkrise in Griechenland in einem Grexit keine Alternative. In diesem Falle wäre die Wirtschaft "schnell auf die Größe von Albanien geschrumpft", sagte das Mitglied im Nicos-Poulantzas-Institut gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland".

Einen Spielraum für weitere Kreditprogramme sieht Franakis nicht. "Die Griechen können einfach nicht mehr, sie sind müde. Vor allem gehen die bereits beschlossenen Verpflichtungen bezüglich eines Haushaltsüberschusses bis ins Jahr 2060. Da sind die meisten von uns tot. Damit haben die Gläubiger, die bisher von Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble angeführt wurden, Athens finanziellen Spielraum stark eingeschränkt", erklärte die Wirtschaftswissenschaftlerin und forderte für die Zukunft eine Reform des Eurosystems: "Das Prinzip, dass ein und dieselbe Maßnahme gut für alle Euromitglieder sein soll, funktioniert nicht." Das System schütze weder die Starken noch die Schwachen. Wir brauchen mehr Integration. Aber die muss gerechter und nachhaltiger sein - sowohl sozial als auch ökologisch. Dies kann nicht über Nacht geschehen, aber wir müssen uns jetzt an einen Tisch setzen und darüber nachdenken, ein neues Europa und einen neuen Euro zu schaffen."

Quelle: neues deutschland (ots)

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