Anklage gegen Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro zugelassen

Bild: Screenshot Twitteraccount: "Jair M. Bolsonaro" / Eigenes Werk
Jair Bolsonaro, Ex-Präsident von Brasilien, wird wegen eines mutmaßlichen Putschversuchs im Jahr 2022 vor Gericht gestellt. Eine entsprechende Anklage der Generalstaatsanwaltschaft hat das Oberste Bundesgericht Brasiliens am Mittwoch zugelassen.
Bolsonaro ist eine von 34 Personen, gegen die die Justiz vorgeht. Das
Gericht nahm am Mittwoch die Anklagen gegen insgesamt acht Personen an,
darunter auch Bolsonaros Kandidat für das Amt als Vizepräsident sowie
andere führende Verantwortliche in Militär und Politik. Über die
weiteren Anklagen soll zu einem anderen Termin entschieden werden.
Den
Angeklagten wird unter anderem die Bildung einer bewaffneten
kriminellen Vereinigung, die versuchte gewaltsame Abschaffung der
demokratischen Rechtsstaatlichkeit und ein Staatsstreich vorgeworfen.
Die Staatsanwaltschaft legt Bolsonaro außerdem zur Last, er habe schon
im Jahr 2021 versucht, das Vertrauen der Öffentlichkeit in elektronische
Wahlmaschinen zu untergraben.
Im Jahr 2022 soll sich Bolsonaro
mit Botschaftern und diplomatischen Vertretern getroffen haben, um die
Vorwürfe des Wahlbetrugs zu erörtern, "in dem Versuch, die
internationale Gemeinschaft auf die Missachtung des Volkswillens bei den
Präsidentschaftswahlen vorzubereiten", so die Staatsanwaltschaft.
Obwohl keine Beweise für Wahlbetrug gefunden worden seien, hätten die
Angeklagten ihre Kampagne zur Diskreditierung des Wahlsystems
fortgesetzt. Laut Staatsanwaltschaft fand der letzte Versuch, die Wahl
zu kippen, am 8. Januar 2023 statt. Damals hatten Bolsonaro-Anhänger in
Brasilia die drei Regierungssitze gestürmt und verwüstetet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur