Polizisten-Suizide alarmieren erneut Frankreichs Innenministerium
Archivmeldung vom 12.04.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine besorgniserregend hohe Zahl von Suiziden innerhalb der Polizei hat Frankreichs Innenminister Christophe Castaner alarmiert. Künftig sollen die psychologische Betreuung verbessert und mit einer Präventionseinheit Notfälle frühzeitig erkannt werden, kündigte er am Freitag an. Dies teilt das russische online Magazin "Sputnik" mit.
Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite: "Castaner reagierte damit auf neue, vor wenigen Tagen bekannt gewordene Fälle. Damit haben sich seit Januar in Frankreich bereits 24 Polizisten und 2 Gendarmen das Leben genommen, wie französische Medien unter Berufung auf Behördenangaben berichteten. Im gesamten Jahr 2018 seien es 35 Polizisten und 33 Gendarmen gewesen.
Wichtig seien Schulungen zur Sensibilisierung und eine Notfallnummer, die 24 Stunden erreichbar sei, teilte die Deutsche Presse-Agentur (DPA) unter Verweis auf Castaner mit.werde er niemals als gegeben hinnehmen, betonte der Minister. Sein Vorgänger Gérard Collomb hatte bereits 2017 einen Aktionsplan angekündigt, nachdem die Zahlen angestiegen werden.
„Wir explodieren. Wir haben Millionen von Überstunden”, kritisierte Daniel Chomette von der Polizeigewerkschaft SGP FO im Gespräch mit dem Sender Franceinfo.
Die terroristische Bedrohung, aber auch Bewegungen wie die seit Mitte November in Frankreich demonstrierenden „Gelbwesten” erhöhten den Druck innerhalb der Polizei. Es gebe keine Zeit mehr, „die Batterien aufzuladen”, so Chomette. Ein weiteres Problem sei die strenge Hierarchie innerhalb der Polizei."
Quelle: Sputnik (Deutschland)