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Varoufakis sieht Griechenland nicht als gerettet

Archivmeldung vom 20.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Yanis Varoufakis Bild: Brookings Institution, on Flickr CC BY-SA 2.0
Yanis Varoufakis Bild: Brookings Institution, on Flickr CC BY-SA 2.0

Griechenlands ehemaliger Finanzminister Yanis Varoufakis sieht zum Ende des dritten Griechenland-Rettungs-Programms am Montag sein Land nicht als gerettet an. Der "Bild" sagte er: "Griechenland steht am selben Punkt, im gleichen schwarzen Loch und es versinkt jeden Tag tiefer darin. Auch, weil die Sparvorgaben der Gläubiger Investitionen und den Konsum behindern."

Die Staatsschulden, seien nicht weniger, sondern mehr geworden: "Wir haben jetzt nur mehr Zeit, um noch mehr Schulden zurückzuzahlen. Trotz zweier Schuldenschnitte in Milliardenhöhe sind die Schulden gewachsen! Der Staat ist noch immer pleite, die privaten Leute sind ärmer geworden, Firmen gehen noch immer bankrott, unser Bruttosozialprodukt ist um 25 Prozent gesunken", sagte Varoufakis zu "Bild".

Zudem erhebt er Vorwürfe gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): Diese habe nicht nur ihn, sondern auch ihren damaligen Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) getäuscht. Wörtlich sagte Varoufakis, der von Januar bis Anfang Juli 2015 Finanzminister unter Regierungschef Alexis Tsipras war, über Merkel: "Ich traue ihr auch sonst nicht." Sie habe Regierungschef Tsipras gebeten, ihn, Varoufakis, rauszuwerfen. "Er hat abgelehnt. Später, als es die heftigen Kämpfe zwischen mir und Wolfgang Schäuble gab, so Tsipras zu mir, habe Merkel ihm sinngemäß gesagt: Bloß gut, dass Du den nicht gefeuert hast, lassen wir Schäuble und Varoufakis kämpfen, wir beide finden dann in Ruhe eine Lösung."

Varoufakis formulierte dann im "Bild"-Interview diesen Vorwurf über Merkel: "Sie hat also nicht nur mich hintertrieben - sie tat das mit ihrem eigenen Finanzminister, der gegen seine eigene Überzeugung im Bundestag für das dritte Rettungspaket kämpfte." Er halte Merkel für "entsetzlich visionslos und uninspiriert", und werde "in die Geschichte eingehen als die Politikerin, die fast alle Macht und Möglichkeiten hatte, Europa zu einen und in die Zukunft zu führen, Reformen durchzusetzen, - und die dann aber damit gescheitert ist, eine historische Chance zu nutzen". Lob dagegen fand Varoufakis laut "Bild" für seinen damaligen Widersacher, den heutigen Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble. Den schätze er weit mehr als Regierungschef Alexis Tsipras: "Wenn Sie mich fragen, wem ich mehr vertraue, dann ist meine Antwort glasklar: Wolfgang Schäuble. Er war der einzige in der ganzen Zeit, der zumindest einen Teil der Wahrheit gesagt hat. Ich konnte dem, was er mir privat sagte, vertrauen - auch wenn das nicht immer das war, was er den Deutschen in der Öffentlichkeit sagte. Mir gegenüber hat er sein Wort immer gehalten."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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