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Der kenianische Schriftsteller Ngugi wa Thiong'o fordert: "Keine ethnischen Säuberungen zulassen"

Archivmeldung vom 21.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der kenianische Schriftsteller Ngugi wa Thiong'o, der an einer kalifornischen Universität lehrt, ist über die ethnische Gewalt in seiner Heimat erschrocken. Ngugi hatte im Vorfeld der Wahl Präsident Kibaki unterstützt. Dem Tagesspiegel sagte er: "In den vergangenen fünf Jahren war Kibaki ein glaubwürdiger Präsident."

Er hob vor allem seine Leistungen für die kenianische Wirtschaft hervor. Allerdings sehe auch er, dass es in Kibakis erster Amtszeit auch "Korruption und Unsicherheit" gegeben habe. "Ich weiß nicht, wie die kommenden fünf Jahre  werden. Aber wenn es keinen gemeinsamen Anlauf für eine neue transparente Auszählung der umstrittenen Wahl gibt, wird die zweite Amtszeit immer als unfair verstanden werden." Ngugi appellierte an die gemeinsame Verantwortung Kibakis und Odingas durch "ihre Millionen von Wählern und die gesamte Nation". Ngugi bat die internationale Gemeinschaft, keine "ethnischen Säuberungen zuzulassen". Ngugi, Gukuyu wie Kibaki,  war sowohl vom Gründungspräsidenten Jomo Kenyatta als auch von dessen Nachfolger Daniel arap Moi verfolgt worden.  Er saß ohne Anklage im Gefängnis und verbrachte mehr als 20 Jahre im Exil. Als er und seine Frau 2004 nach Kenia zurückkehrten, wurden sie überfallen, Ngugi wurde schwer verletzt, seine Frau vergewaltigt. Deshalb kehrten sie schnell wieder in die USA zurück. In Kenia wurde seine Unterstützung für Kibaki im Vorfeld der Wahl lediglich als Stammesdenken verstanden.

Quelle: Der Tagesspiegel

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