Migrationsexperte befürchtet weitere Fluchtwelle aus Ukraine
Archivmeldung vom 26.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Migrationsexperte Gerald Knaus befürchtet, dass in diesem Winter weitere Millionen Ukrainer in die Europäische Union fliehen. "Das wären Menschen, die bislang trotz aller Gefahren in ihrer Heimat geblieben sind, die im kommenden Winter aber durch Putins Kriegsführung zur Flucht gezwungen sein könnten", sagte Knaus dem Nachrichtenmagazin Focus.
Russland zerstörte zuletzt gezielt die ukrainische Energieinfrastruktur
mit Bombenangriffen. Deshalb rechnet die Internationale Energieagentur
(IEA) mit dem schlimmsten Kriegswinter seit Beginn von Putins
Vollinvasion im Februar 2022. Schon vor der intensiven Beschusswelle des
Spätsommers verfügte die Ukraine laut IEA nur noch über ein Drittel
ihrer Vorkriegskapazität zur Stromerzeugung.
Für Knaus ist die EU
auf eine neue Flüchtlingswelle vollkommen unvorbereitet. "Zu hoffen,
dass es nicht dazu kommt, genügt nicht." Die Staaten sollten sich
dringend einigen, wie die Menschen in einem solchen Notfall über den
Winter untergebracht werden könnten, damit kein Land überfordert werde.
Knaus: "Der Laissez-faire-Ansatz der vergangenen Jahre gerät an
Grenzen."
Dabei schien sich in jüngster Zeit sogar eine
Gegenbewegung abzuzeichnen. Nach Daten, über die der Focus berichtet,
kehrten von Kriegsbeginn an bis August 2024 374.000 ukrainische
Flüchtlinge aus Deutschland in ihre Heimat zurück. 171.000 davon waren
zwischen 27 und 63 Jahre alt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur