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Welternährungsprogramm fürchtet neue Migrationsbewegungen

Archivmeldung vom 31.05.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.05.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Einwanderer (Symbolbild) Bild: Shutterstock (Symbolbild) /Reitschuster / Eigenes Werk
Einwanderer (Symbolbild) Bild: Shutterstock (Symbolbild) /Reitschuster / Eigenes Werk

Die Chefin des Welternährungsprogramms (WFP), Cindy McCain, warnt davor, dass Engpässe bei der Versorgung mit Lebensmitteln neue Fluchtbewegungen auslösen könnten. "Das Engagement der Geberländer im vergangenen Jahr war enorm, aber dieses Jahr ist es anders - überall ist das Geld knapp", sagte McCain der Wochenzeitung "Die Zeit".

Das WFP habe deshalb bislang vor allem "die Essensrationen verkleinert, fast überall auf der Welt", so McCain. In einigen Ländern müsse die Unterstützung aber womöglich komplett eingestellt werden. In Afghanistan sei man, da die nötigen Mittel nicht haben beschafft werden können, gezwungen gewesen, die Hilfe für acht Millionen Menschen einzustellen "Das sind etwa 20 Prozent der Gesamtbevölkerung."

Die Kürzung von Lebensmittelrationen gilt als einer der Gründe der Flüchtlingskrise 2015. McCain verwies darauf, dass die Geberländer verstehen müssten, dass die Ernährungssicherung der nationalen Sicherheit diene. Nach Einschätzung von McCain leiden die Ärmsten der Armen besonders unter den globalen Krisen. "Manche Leute sagen, die Welt brennt, und das ist eine ziemlich akkurate Beschreibung."

Nach Schätzungen des WFP seien derzeit weltweit 345 Millionen Menschen von akutem Hunger bedroht. Ende 2019 seien es noch 135 Millionen gewesen. Die Zahl der Hungernden habe sich also fast verdreifacht. Cindy McCain ist die Witwe des ehemaligen republikanischen US-Senators und Präsidentschaftskandidaten John McCain. Sie blickt mit Skepsis auf die Entwicklung ihrer Partei: "Ich mache mir große Sorgen. Ich sorge mich, wenn Regierungen die humanitäre Hilfe nicht als notwendig und wichtig ansehen. Denn das ist sie. Deshalb müssen Organisationen wie unsere und die amerikanische Öffentlichkeit gemeinsam gegen diese Haltung ankämpfen, falls eine andere Administration die Wahl gewinnen sollte."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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