Kaddor rechnet mit erneuten Fluchtbewegungen aus Syrien
Angesichts der jüngsten Eskalation in Syrien rechnen die Grünen im Bundestag mit erneuten Fluchtbewegungen nicht nur in der Region, sondern perspektivisch auch außer Landes. "Leidtragende der Kämpfe wird erneut die Zivilbevölkerung sein", sagte die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Lamya Kaddor, der "Rheinischen Post".
"Sie muss fürchten, zwischen die Fronten der verschiedenen
Oppositionskräfte und einer Gegenoffensive von Assad und seinen
Verbündeten zu geraten."
"Das wird auch Fluchtbewegungen erzeugen
- kurzfristig eher in umliegende Gebiete innerhalb Syriens, wie in der
Vergangenheit auch. Langfristig jedoch zwingen die Perspektivlosigkeit
und weitere brutale Auseinandersetzungen eines ungelösten Konfliktes
irgendwann zur Flucht aus dem Land", so die Grünen-Politikerin. "Die
Menschen in Syrien brauchen daher endlich Stabilität nach Jahren des
Bürgerkrieges - keine Anweisungen von der Union, wohin sie fliehen
dürfen und wohin nicht."
Die jetzige Eskalation in Syrien habe
das Assad-Regime zu verantworten, sagte Kaddor. "Es verweigert sich seit
Jahren dem UN-geführten Friedensprozess gemäß Resolution 2254." Jetzt
würden unterschiedlichste Oppositionsgruppen, darunter die islamistisch
geprägte HTS, versuchen, Fakten zu schaffen. "Sie nutzen dabei die
momentane Schwäche des Assad-Regimes. Die Ereignisse sind auch ein
herber Rückschlag für seine Verbündeten Russland und Iran, die mit ihren
eigenen Kriegen gegen die Ukraine beziehungsweise Israel abgelenkt und
geschwächt sind", so Kaddor weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur